Ein Wetterkreuz wird traditionell zur Abwehr von Unwettern errichtet. Es dient als Wettersegen und soll vor Hagel, Sturm und anderen Unwettern schützen. Das Wetterkreuz am Wachenholz auf der Gemarkung Orsingen wurde 1808 für elf Gulden von Johannes Schilling, Vogt von Orsingen und Langenstein, für die Gemeinde erstellt. Es wurde im Laufe der 217 Jahre mehrmals erneuert.

Das Wetterkreuz in Orsingen erstrahlt in neuem Glanz. Bild: Claudia Ladwig
Das Wetterkreuz in Orsingen erstrahlt in neuem Glanz. Bild: Claudia Ladwig | Bild: Claudia Ladwig

2002 fertigte die Männergymnastikgruppe des SV Orsingen-Nenzingen unter der Leitung von Kurt Eugster ein neues Holzkreuz an, das nun wieder renovierungsbedürftig war. In den vergangenen Wochen bauten daher einige Männer der gleichen Gymnastikgruppe das etwa sechs Meter hohe Kreuz ab und renovierten es.

Viele helfende Hände packen mit an

Werner Hubenschmid, der die Gruppe mit Männern zwischen 50 und 85 Jahren seit rund zehn Jahren leitet, erzählt, dass das Eisen am Fuß durchgerostet und das Holz im unteren Bereich komplett von Ameisen zerfressen gewesen sei. Roland Metzger brachte den notwendigen Kran, Alfons Manner übernahm den Auf- und Abbau des Wetterkreuzes. „Wir haben es bei Stefan Stemmer im Hof gelagert und bearbeitet“, berichtet Hubenschmid.

Das könnte Sie auch interessieren

Stemmer habe das Holz gekürzt und auch die Bank vor dem Kreuz mit neuen Balken versehen. „Gerhard Glöckler und ich haben das Kreuz komplett abgeschliffen, ausgebessert, grundiert und gestrichen“, so Hubenschmid weiter. Außerdem habe er in mühevoller Kleinarbeit den stark verwitterten Korpus der Heiligenfigur gerichtet, indem er früher eingebrachte Beton- und Gipsteile entfernte, Holzstücke einsetzte und den Korpus viermal strich. Dann wurde das Kreuz in einem neuen Fundament verankert und so für die nächsten Jahrzehnte gesichert.

Gemeinde finanziert die Arbeiten

Bei der Einweihungsfeier mit Grillwürsten und kühlen Getränken schilderte Mitglied Alois Stemmer die Geschichte und den Werdegang des Kreuzes. Pfarrer Jan Lipinski weihte das Kreuz und Bürgermeister Stefan Keil hielt eine kurze Ansprache. Er lobte, es sei toll, wenn jemand in Eigenregie kleine Projekte für die Gemeinschaft umsetze. Die Gemeinde übernahm die anfallenden Kosten für die Renovierung.