Ab sofort sind in der Gemeinde Orsingen-Nenzingen drei Laien-Defibrillatoren der Björn Steiger Stiftung zu finden. Die automatisierten externen Defibrillatoren (AED) sind gut sichtbar an leicht zugänglichen Orten installiert und stehen Ersthelfern rund um die Uhr zur Verfügung. Die Standorte befinden sich im Rathaus Nenzingen, Stockacher Straße 2, neben dem EC-Automaten, in Orsingen bei der Metallmanufaktur, Steinäcker 2, sowie seit Kurzem am Dorfgemeinschaftshaus, Hauptstraße 6, am Durchgang zum Parkplatz.
Wer Zeuge eines Herznotfalls wird, kann mit diesen handlichen mobilen Geräten optimal Erste Hilfe leisten und dadurch Leben retten. Ein Laien-Defibrillator ist auch ohne medizinische Vorkenntnisse von jedermann leicht bedienbar. Nach dem Einschalten gibt er alle Anwendungsschritte akustisch vor.
Spende von Kathrin und Jochen Schumacher
Bürgermeister Stefan Keil ist froh über die lebensrettenden Neuzugänge in seiner Gemeinde, denn jedes Jahr sterben in Deutschland ungefähr 100.000 Menschen am plötzlichen Herztod. Er sagt: „Jeder kann helfen und mit einer Herzdruckmassage Leben retten. Dank der Björn Steiger Stiftung sind wir für solche Notfälle nun gut gerüstet. Mein Dank gilt auch Kathrin und Jochen Schumacher von der Metallmanufaktur GmbH für ihre großzügige Spende.“

Schumacher, der 14 Jahre lang als Rettungssanitäter im Rettungsdienst gearbeitet hat, sind die Defibrillatoren ein wichtiges Anliegen. „Wir werden auch in diesem Jahr wieder statt Werbegeschenken zu Weihnachten einen solchen Defibrillator sponsern“, verspricht er. Er solle sich schon mal einen geeigneten Standort überlegen, bittet er den Bürgermeister. Stefan Keil lobt Schumachers beispielhaftes Engagement für mehr Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger.
Im Notfall zählt jede Minute
Johanna Ziegler von der Björn Steiger Stiftung erklärt: „Bei einem Herznotfall zählt jede Minute. Wenn schnell mit der Herzdruckmassage begonnen wird und ein Defibrillator zum Einsatz kommt, können 50 bis 70 Prozent der Betroffenen überleben.“ Deshalb statte die Stiftung im Rahmen des Projekts „Herzsicherer Landkreis Konstanz“ öffentliche Orte mit Defibrillatoren aus und schule die Bevölkerung in Wiederbelebungsmaßnahmen.
Dadurch sollen Hemmschwellen abgebaut werde. Hier sieht Stefan Keil tatsächlich Bedarf. „Die meisten Erwachsenen haben einen Erste-Hilfe-Kurs für ihren Führerschein gemacht und dann nie wieder.“ Er wolle mit seinen Mitarbeitern an einer solchen Kurzschulung teilnehmen. Termine dafür gibt es allerdings noch nicht.
„Hören, sehen, fühlen“
Zum Schluss führt Johanna Ziegler an einer Puppe vor, wie ein Laien-Defibrillator funktioniert. Nach dem Drücken des Startknopfs erklärt eine Stimme, was der Anwender tun muss. Wichtig sei im Notfall, zu prüfen, ob die Person noch atme, so Ziegler. „Hören, sehen, fühlen – also mit dem Ohr Richtung Mund der Person, den Blick auf den Brustkorb richten und die Hand darauflegen.“
Atmet die Person nicht, wird der Notruf 112 alarmiert und sofort mit der Herzdruckmassage begonnen. „Kräftig drücken, 100 Mal in der Minute“, fordert sie auf. Wer dabei das Lied „Stayin alive“ von den BeeGees im Kopf hat, drückt genau im richtigen Tempo.