Ulrich Horn wollte einfach nur seine Briefwahlunterlagen aus dem Radolfzeller Rathaus abholen. Keine große Sache eigentlich – aber dann wurde das ganze deutlich komplizierter als gedacht. Im Rathaus bekam der Radolfzeller nach eigenen Angaben nämlich keine, mit dem Hinweis, dass es in den Unterlagen einen Fehler gebe.

Aus Martin wurde versehentlich Markus

Was war passiert? Auf Anfrage des SÜDKURIER hieß es aus dem Landratsamt, dass die Ausgabe von Briefwahlunterlagen am Montag vorübergehend stockte, weil es in der Tat einen Fehler gab, bei dem im Radolfzeller Rathaus kurz unklar war, wie damit verfahren werden muss: Der CDU-Kreistagskandidat Martin Mehne, auf Platz vier der Liste geführt, wird auf dem Wahlzettel versehentlich „Markus„ genannt.

Für den Wahlkreis Radolfzell müsse der Kreistagswahlzettel nun neu gedruckt werden, sagte Katrin Roth, Pressesprecherin des Landkreises Konstanz. Schon eingereichte Stimmzettel mit dem falschen Vornamen blieben aber gültig, so Roth. Und bis die neu gedruckten Wahlzettel da seien, gebe man weiter die alten aus, mit einem zusätzlichen Hinweisblatt, das auf den Vornamen-Fehler hinweist.

Korrigierte Stimmzettel sollen noch Ende der Woche verschickt werden

Die neuen Stimmzettel sollen noch Ende dieser Woche verschickt werden. Seien alte derzeit auf dem Postweg, erhalten die Wähler im Wahlkreis Radolfzell in den kommenden Tagen zunächst den fehlerhaften und dann erst den korrigierten Stimmzettel“, schreibt das Landratsamt in einer Pressemitteilung.

Wenn er am Abend für mehrere Wochen hätte wegfahren müssen, „hätte ich die Wahl anfechten können“, ärgert sich Horn. Und: „Die Information im Rathaus war äußerst mangelhaft. Auf der Homepage der Stadt stand unter ,Aktuelles‘ als Erstes etwas über die Baumschutzsatzung.“

Julia Theile, Pressesprecherin der Stadt, zeigte Verständnis für Horns Ärger, doch sei die Situation nicht anders zu lösen gewesen. Die Stadt habe mit der Info auf der Homepage – die es dort mittlerweile gibt – erst auf entsprechende Informationen der zuständigen Behörde warten müssen.