Der neue Edeka-Markt am Ortsausgang von Radolfzell wächst stetig in die Höhe. Noch in diesem Jahr möchte man hier die ersten Kunden begrüßen dürfen. Gleich dahinter wird jetzt schon die nächste Baustelle eingerichtet. Denn an der Stockacher Straße sollen 24 Wohnungen in zwei Wohnblöcken entstehen. Es baut die Siedlungswerk GmbH aus Stuttgart, die nun zum Spatenstich auf dem ehemaligen Gelände der Gärtnerei Schoch geladen hatten.

Dass es kein leichter Weg bis zum Baubeginn war, skizzierte Christoph Welz, stellvertretender Geschäftsführer der Siedlungswerk GmbH in seiner Rede. Die ersten Gespräche mit der Stadt Radolfzell habe man bereits 2016 geführt. „Die Welt des Bauens war da noch in Ordnung“, so Welz. Es folgten Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg, die Baukosten seien explodiert und die Lieferketten eingebrochen. Das Investitionsvolumen für den Wohnungsbau belaufe sich auf zirka 9,25 Millionen Euro.

Preisbindung für 25 Jahre

Es entstehen zwölf Eigentumswohnungen, von denen mindestens eine bereits verkauft wurde. Und zwölf sozial geförderte Mietwohnungen, von denen die Stadt Radolfzell auch das Belegungsrecht habe. Die Mieten sollen hier zirka 33 Prozent unter dem ortsüblichen Niveau bleiben. Die Preisbindung beträgt 25 Jahre. Gebaut werden soll ein vielfältiger Wohnungs-Mix aus Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen. Diese sollen 51 bis 97 Quadratmeter Wohnfläche aufweisen. Alle Wohnungen sollen einen Balkon mit Süd-West-Ausrichtung bekommen. Die Gesamtwohnfläche beträgt 1635 Quadratmeter. Laut Welz plane man mit einer Bauzeit von rund zwei Jahren.

Stadt hatte hohe Ansprüche

Doch nicht nur weltpolitisch sei es herausfordernd gewesen, auch die Zusammenarbeit mit der Stadt Radolfzell sei für dieses Bauprojekt nicht ganz einfach gewesen. Man habe „hohe Anforderungen an die Planung“ gestellt, so Welz. Architekt Fredi D‘Aloisio habe die Pläne öfter bearbeiten müssen, als ihm lieb gewesen sei. Doch habe man es bis jetzt auf den Weg gebracht und dies sei nur möglich gewesen, weil sich „alle auf das Projekt eingelassen hätten“, so Welz.

Christoph Welz, Mitglied der Geschäftsführung vom Siedkungswerk.
Christoph Welz, Mitglied der Geschäftsführung vom Siedkungswerk. | Bild: Schneider, Anna-Maria

Oberbürgermeister Simon Gröger betonte die Bedeutung des gesamten Baukomplexes für die Stadt. Denn die Entwicklung des Schoch-Areals mit Edeka und Wohnbebauung sei wichtig für die Stadtentwicklung. Er selbst habe das Projekt zusammen mit dem Amt als Oberbürgermeister vor drei Jahren übernommen. Und man habe seitdem sehr viele Gespräche führen müssen, um es weiter voranzutreiben. Dass an dieser Stelle auch bezahlbarer Wohnraum entstehen soll, sei für die Stadt ebenfalls essenziell. Denn daran mangelt es in der Stadt massiv.

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Die zwei Wohngebäude sollen aber nicht nur sozial, sondern auch nachhaltig sein. Geplant sind zwei Carsharing-Stellplätze, betrieben durch die Stadtwerke Radolfzell. Auf das Dach soll eine PV-Anlage kommen und geheizt wird mit einer Wärmepumpe, die Fassaden sollen begrünt werden. Für die Wohngebäude wird es ebenerdig 24 Stellplätze geben.

Markus Hogenmüller, Leiter der Siedkungswerk-Geschäftsstellen Freiburg und Rottweil.
Markus Hogenmüller, Leiter der Siedkungswerk-Geschäftsstellen Freiburg und Rottweil. | Bild: Schneider, Anna-Maria

Markus Hogenmüller, Leiter der Siedlungswerk-Geschäftsstellen Freiburg und Rottweil, betonte die gesellschaftliche Aufgabe, die Wohnungsbau in der heutigen Zeit darstelle. „Wohnen ist kein Luxusgut“, so Hogenmüller. Dass auch bezahlbarer und nachhaltiger Wohnraum in heutiger Zeit machbar sei, das wolle das Siedlungswerk beweisen.