Wespen sind häufig ungern gesehen, gelten sie doch als lästig und im schlimmsten Fall sogar aggressiv. Einfach entfernt werden dürfen Wespennester aber nicht, erlaubt ist das in Deutschland nur unter bestimmten Bedingungen, empfehlenswert ist zudem der Einsatz von Fachpersonal. Doch hier rät die Polizei in Radolfzell derzeit zur Vorsicht: Betrügerische Schädlingsbekämpfer hätten am Mittwoch, 9. Juli, eine Frau mit völlig überteuerten Preisen um viel Geld gebracht.
So habe eine 44-Jährige ihrer Vermieterin ein Wespennest auf ihrem Balkon gemeldet – diese wiederum habe daraufhin über eine Anzeige im Internet eine angebliche Firma kontaktiert, die die Entfernung des Nests deutlich günstiger als lokale Schädlingsbekämpfer angeboten habe. Wie vereinbart sei daraufhin ein Mann vorbeigekommen und habe das Nest entfernt. Anschließend habe er eine Zahlung per Karte in Höhe von rund 700 Euro gefordert. Danach sei er mit einem silbernen Opel mit ortsfremdem Kennzeichen davongefahren.
Der Mann soll über 190 Zentimeter groß gewesen sein und schwarzes, kurzes Haar, dunkle Augen und Bartstoppen gehabt haben. Zeugen, denen der Mann ebenfalls aufgefallen ist und Personen, die Hinweise auf seine Identität geben können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 07732/95066-0 beim Polizeirevier Radolfzell zu melden.
Das rät die Polizei
Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang vor einer wachsenden Zahl von Betrugsfällen, bei denen im Internet überteuerte Dienstleistungen angeboten werden. Sie rät Betroffenen, misstrauisch zu sein, wenn ein Angebot zu gut klinge, um wahr zu sein – denn dann sei es das wahrscheinlich auch. „Seien Sie besonders vorsichtig bei Angeboten, die versprechen, dass Sie viel Geld sparen können“, so der Appell der Polizei.
Außerdem sollten das Unternehmen und die Dienstleistung selbst recherchiert und Bewertungen von anderen Kunden gelesen werden. Die Internetseite des Unternehmens solle auf Transparenz überprüft werden. Ebenso sollten die Preise mit Preisen für ähnliche Dienstleistungen bei verschiedenen Anbietern verglichen werden. „Wenn ein Angebot deutlich günstiger oder teurer ist als das, was andere anbieten, sollten Sie misstrauisch werden“, so die Polizei. Auch auf versteckte Kosten solle geachtet werden.
Betrug der Polizei melden
Wer bereits Opfer eines Betruges geworden ist oder einen vermeintlichen Betrug entdeckt hat, der solle dies der Polizei melden und seine Erfahrungen mit anderen teilen, um sie zu warnen. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.polizei-beratung.de.