Rolf Hohl

Der Jugendgemeinderat (JGR) der Stadt Radolfzell bereitet sich auf die bevorstehenden Wahlen für das Gremium vor. Diese finden vom 29. Mai bis zum 1. Juni statt. Dafür wollen sich die Jugendlichen nicht nur programmatisch, sondern auch optisch erneuert ihren jungen Wählern präsentieren. Der Instagram-Account soll dazu in Zukunft das Mittel der Wahl sein, wie die 15 Mitglieder des JGR beschlossen haben. Dort werden künftig Veranstaltungen beworben, Kandidaten vorgestellt und politische Positionen verbreitet. Wie der virtuelle Auftritt dann genau aussehen wird, ist aber noch ein streng gehütetes Geheimnis, das erst in den kommenden Tagen gelüftet werden soll.

Mitsprache bei Sportanlagen auf der Mettnau

Auch bei der Neugestaltung der Sportanlagen auf der Mettnau wollen die Mitglieder des JGR verstärkt ihre Ideen einbringen. Zwar gebe es noch keine konkreten Ergebnisse aus den Gesprächen, aber man wünsche sich, dass insbesondere auf die Bedürfnisse der ansässigen Sportvereine Rücksicht genommen werde. "Es sollte aber nicht alles zugebaut werden und auch Plätze für Freiflächen und Kommunikationsräume offen bleiben, die zum Verweilen einladen", sagte der Vorsitzende des JGR, Jannik Probst.

Intitiativen gegen Plastikmüll

Neue Impulse kamen bei der jüngsten Sitzung auch für einen stärkeren Umweltschutz. So will sich der JGR für eine Ausweitung eines Pfandsystems für Coffee-to-go-Becher einsetzen. Bislang bieten erst zwei Cafés in Radolfzell solche Pfand-Becher an. Ebenfalls gut kam der Vorschlag an, die neuen Mülleimer in der Stadt mit Halterungen für leere Pfandflaschen auszustatten, weil diese sonst häufig verloren gingen. "Gerade vor dem Hintergrund der Vermeidung von Plastikmüll wäre das eine gute Sache, auch wenn das kein konkret jugendspezifisches Thema ist", sagte Jugendgemeinderätin Elena Gnann. Für Pfandflaschensammler, die es ja auch in Radolfzell gebe, sei es ansonsten bei den modernen Behältern kaum noch möglich, an die Flaschen zu kommen.

Thomas Nöken vom Dezernat für Umwelt, Planen und Bauen (rechts) in der Diskussion mit den Teilnehmern des Rundgangs des Präventionsrats ...
Thomas Nöken vom Dezernat für Umwelt, Planen und Bauen (rechts) in der Diskussion mit den Teilnehmern des Rundgangs des Präventionsrats in der Tiefgarage bei den Stadtwerken Radolfzell. Mit dabei waren auch Vertreter des Jugendgemeinderats. | Bild: Gerald Jarausch

Zudem wird sich der JGR künftig stärker mit den sogenannten Angsträumen auseinandersetzen. Bei der öffentlichen Begehung des Präventionsrats mit Bürgern in der Radolfzeller Innenstadt vor gut zwei Wochen waren auch Mitglieder des JGR mit dabei. Sie begrüßten vor allem die technischen Maßnahmen zur besseren Ausleuchtung von dunklen Ecken, um das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu verbessern, nahmen sich aber auch selbst in die Pflicht: "Hier sind gerade wir dazu angehalten, darüber nachzudenken, welche Angebote es für Jugendliche braucht, damit sie nicht an diesen dunklen Plätzen herumhängen", sagte die stellvertretende Vorsitzende des JGR, Karolina Wick. Die nächtliche Schließung des Stadtgartens sei dazu ein erster Ansatz. Bei einer neuerlichen Begehung soll die Uferpromenade in den Blick genommen werden.

Weitgehend positiv fiel indes der Rückblick auf den Hemdglonker-Umzug aus, an dem der JGR jeweils mit eigenem Stand und eigenem DJ präsent ist. "Das hat diesmal besser funktioniert als letztes Jahr. Wir hatten gute Musik und gute Stimmung", resümierte JGR-Mitglied Leon Löchle. Es sei auch ein wichtiges Signal, dass Jugendliche bei dem traditionellen Umzug mit dabei sind, auch wenn sie dabei zwischendurch andere Musik hörten, sagte er.

Das Festival "Rock am Segel" als Einstieg in die Sommerferien ist die bekannteste Aktivität des Radolfzeller Jugendgemeinderats.
Das Festival "Rock am Segel" als Einstieg in die Sommerferien ist die bekannteste Aktivität des Radolfzeller Jugendgemeinderats. | Bild: Gerald Jarausch

Musik in erster Linie für jugendliche Ohren wird es in diesem Jahr auch wieder beim Festival "Rock am Segel" auf der Seepromenade geben. Dafür hätten sich bislang vier Bands und ein DJ angekündigt, so der JGR-Vorsitzende Jannik Probst. Der Konzertabend wird diesmal am Freitag, 26. Juli, stattfinden. In Sachen Umweltschutz geht der JGR hier jedenfalls mit gutem Beispiel voran: Schon im vergangenen Jahr wurden die Getränke in eigens dafür gestalteten Pfandbechern ausgeschenkt.

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Das Festival ist seit jeher eines der öffentlich wirksamsten Aushängeschilder des JGR, auch als das Gremium im vergangenen Oktober sein 25-jähriges Bestehen feierte. Ebenfalls beteiligt war der JGR aber auch an der Planung des Skaterparks 2013 und an der Einrichtung des Treffpunkts Café Connect.