Im Laufe von etlichen Stunden Arbeit ist ein lang gehegter Wunsch Radolfzeller Jugendlicher Wirklichkeit geworden. Mitglieder des Jugendgemeinderates (JGR) und freiwillige Helfer haben am vergangenem Samstag einen neuen Treffpunkt für junge Menschen geschaffen.
Nur wenige Meter vom Ufer des Untersees entstanden dabei ein Holzunterstand, Sitzmöglichkeiten und eine Grillstelle.
Bei dem Unterstand handelt es sich um eine halboffene Hüttenkonstruktion aus heimischen Douglasienholz, die sich zum See hin öffnet. „Das ermöglicht einen freien Blick auf den See und ist deutlich kommunikativer“, befand JGR-Mitglied Jannik Probst.

In der Hütte befinden sich Sitzmöglichkeiten, die auch bei regnerischem Wetter nutzbar sind. Vor allem aber wird der neue Treffpunkt wohl in den Sommermonaten für einen Anziehungspunkt am Ufer des Untersees sorgen: „Mit der Jugendhütte am See wird das Ufer für alle Generationen attraktiver“, sagte Oberbürgermeister Martin Staab vor Ort.
Jugendliche wollen die Grillstelle mit allen teilen
In der Tat soll die Grillstelle mit ihren Sitzmöglichkeiten allen Menschen zur Verfügung stehen: „Das ist nicht nur für die Radolfzeller Jugendlichen gedacht, sondern auch für Familien und Erwachsene“, betonte Elena Gnann vom JGR.
Doch zu verdanken ist die Jugendhütte einzig und allein den immer wieder fordernd auftretenden Jugendlichen und JGR-Mitgliedern.

Seit Jahren haben sie bei der Stadt immer wieder einen oder mehrere Treffpunkte im öffentlichen Raum eingefordert, die es seit Generationen praktisch nicht mehr gegeben hat. Das Bohren dieses dicken Bretts hat sich gelohnt.
Im vergangenen Jahr bewilligte der Gemeinderat die Bereitstellung von 25000 Euro zur Errichtung zweier Treffpunkte, die nun tatsächlich geschaffen werden.
Der erste wurde jetzt mit der Jugendhütte am See realisiert und in zwei Wochen wird eine weitere Hütte am Grillplatz im Altbohl, unweit des Schützenvereins, umgesetzt.
Jugendliche haben sich gut eingebracht, lobt OB Martin Staab
Für den Einsatz und die langen Bemühungen bekamen die jungen Menschen Lob vom OB: „Fordert ein, aber engagiert euch auch. Bürger haben nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten“, sagte Martin Staab.
Tatsächlich umgesetzt werden konnte die Maßnahme am Samstag nur durch das Zusammenwirken verschiedener Mitspieler. So waren neben etlichen JGR-Mitgliedern drei freiwillige Fachleute Hans-Georg Groß, Kristof Günther und Roman Sigrist sowie Mitarbeiter der Abteilung Landschaft und Gewässer vor Ort.
Die technischen Betriebe hatten zudem schon ein Fundament für die Hütte vorbereitet und das notwendige Werkzeug für den Aufbau des Bausatzes bereitgestellt.

Für Birgit von Glan von der Abteilung Stadtentwicklung und dort für Bürgerbeteiligungen zuständig, ist die Jugendhütte am See ein gutes Beispiel für ein gelungenes Zusammenwirken: „Das zeigt, wie man etwas Bewegen kann, wenn alle zusammen arbeiten“, sagte sie.
Auch das Land spendiert etwas und verköstigt die freiwilligen Helfer
Das Engagement vor Ort wurde übrigens auch vom Land Baden-Württemberg unterstützt, indem es ein Catering-Service mit warmen Speisen dort anreisen ließ. Die abschließenden Arbeiten werden in der laufenden Woche von den technischen Betrieben umgesetzt.
Damit steht dem Vergnügen am See nichts mehr im Wege. Elena Gnann vom JGR fasste es passend zusammen: „Wir sind sehr froh, dass es geklappt hat“, sagte sie.