Narrenmusik-Boss Michael Back ruft zum Reimen auf.
Narrenmusik-Boss Michael Back ruft zum Reimen auf. | Bild: Narrenmusik Radolfzell

Es ist eigentlich eine schöne Erinnerung, die Fasnacht „dehom“ im vergangenen Jahr. Zwar ohne Bändel, Umzug und Narrenbaum, dafür aber mit digitalen Hemdglonker-Feiern, Best-of-Narrenspiegel und Medleys der Holzhauermusik. Im Rückblick verklärt man gerne alles, was damals traurig gemacht hat.

Was aber vermutlich am meisten getröstet hat, war die Hoffnung, dass es eine einmalige Sache sein wird. So haben alle Narren mal die Erfahrung gemacht, was es heißt, daheim im engsten Familien- und Freundeskreis zu feiern. Und zwar wirklich im engsten Kreis. Nicht wie im Jahr 1991, als die Fasnacht offiziell abgesagt wurde, aber dann viele Narren heimlich dicht gedrängt im Partykeller gefeiert haben. Nein, es war wirklich eine ruhige Fasnacht 2021. Und rückblickend kann man sagen: War okay.

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Doch jetzt scheint es, als könnte sich 2021 wiederholen. Dies löste bei manchen solch eine Panik aus, dass die ersten Narren schon vorschlugen, die fünfte Jahreszeit doch glatt in den Sommer zu verschieben. Da ist das Wetter besser und die Infektionszahlen gehen erfahrungsgemäß zurück. Zugegeben, eine Straßenfasnacht, bei der man keine Thermounterwäsche anziehen muss, klingt nicht so schlecht. Doch noch ist nichts beschlossen, die Zünfte beraten sich noch, was geht und was nicht geht.

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Die Narrenmusik will aber mal wieder ihrer Zeit voraus sein und stimmt ihre Fangemeinde bereits auf die närrischen Tage ein. Mit einem anspruchsvollen Auftrag, der via Videobotschaft über die sozialen Medien verteilt wurde. Narrenmusik-Boss Michael Back möchte neue Narrensprüche hören. Teilnehmende Narren sollen sich eigene Narrensprüche überlegen und diese in einem Video aufsagen. Das Tragen eines Häs‘ ist ebenfalls Grundvoraussetzung für die Teilnahme. Der schönste Spruch gewinnt „wahrscheinlich noch irgendeinen“ Preis, Michael Back klang in seiner kleinen Videoansprache nicht so sicher, was die Belohnung angeht. Wird schon was geben. Die Kurzfilme können dann bis zum 6. Februar unter https://video.narrenmusik.de hochgeladen werden.

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Um möglichst keinen Druck auf die Hobbydichter und -dichterinnen aufzubauen, versucht der Narrenmusik-Chef folgendermaßen zu motivieren: „Und dann guck‘ mer mal, ob wir no besser sind wie der Bruno Epple.“ Wenn es sonst nichts ist, als mal eben kreativer und origineller zu sein als einer der größten und bekanntesten Dichter der Radolfzeller Mundart? Klingt machbar. Doch so vage Michael Back bei der Frage nach der Belohnung für den schönsten Spruch ist, so bestimmt klingt er bei der Verabschiedung: „Wir sehen uns an der Fasnacht!“ Versprochen?