Rücken nah zusammen, etwas zu nah für die aktuelle Corona-Verordnung: Das Jesus-Kind und die heiligen drei Könige.
Rücken nah zusammen, etwas zu nah für die aktuelle Corona-Verordnung: Das Jesus-Kind und die heiligen drei Könige. | Bild: Hanspeter Walter

In dieser Woche befindet sich Baden-Württemberg in guter Gesellschaft. Nur bei uns, in Bayern und Sachsen-Anhalt ist Dreikönig ein Feiertag. Für den Rest der Republik hat in dieser Woche der Ernst des Lebens wieder angefangen. Wir hingegen können in aller Ruhe des Ereignisses gedenken, dass drei Könige namens Caspar, Melchior und Balthasar das neugeborene Jesus-Kind besucht und beschenkt haben.

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Für diese Tat bekamen sie prompt auch das Adjektiv „heilig“ verliehen. Unsereins, der während der Feiertage ebenfalls seine Lieben besucht und beschenkt hat, erhält diese Auszeichnung nicht. Unsere Eltern, Großeltern, Tanten und Onkel sind natürlich auch nicht das Jesus-Kind. Dafür haben wir wieder einmal die technischen Probleme der älteren Generation der Familie gelöst. Und das sind Dinge, mit denen musste sich Klein-Jesus noch nicht rumschlagen.

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Auch hatte das Jesus-Kind noch keinen Plan von Social Distancing, deswegen war seine Feier auch nicht gerade im kleinsten Kreis. Neben seinen Eltern, ein paar Schafen und einem Esel waren noch die drei Weisen aus dem Morgenland (ganz klar Fremde, schwierig), einige Hirten (keine Information über den Impfstatus) und ein Engel (kritisch, da er gerade von einer Flugreise kam) anwesend. Das würde heute so nicht durchgehen. Auch die Mitbringsel der weit gereisten Edelmänner erscheinen heute etwas aus der Zeit gefallen. Gold, Weihrauch und Myrrhe – Kinder von heute müssen erst einmal googeln, was Myrrhe ist.

Weihrauch desinfiziert die Raumluft nicht

Entgegen mancher Aussagen in zweifelhaften Internet-Foren und Telegram-Kanälen gibt es keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass Weihrauch die Raumluft desinfiziert. Manche mögen den Geruch, anderen wird davon übel. Myrrhe wirkt zwar entzündungshemmend, wird aber hauptsächlich bei Zahnbeschwerden eingesetzt.

Wollten die drei Könige dem Kind wirklich was Gutes tun, hätten sie lieber für den Besuch ein paar FFP2-Masken eingepackt, sich ordentlich durchimpfen lassen oder alles gleich per Post geschickt. Einzig Gold ist damals wie heute kostbar. Eine solide Finanzanlage, die bestimmt nicht an Wert verliert. Ein vernünftiges Geschenk.

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Doch eigentlich hat das Jesus-Kind Glück gehabt, nicht inmitten einer Pandemie geboren worden zu sein. Zwar ist über seine Kindheit wenig bekannt, aber letztlich hatte Jesus zwölf gute Freunde und konnte diese regelmäßig gleichzeitig treffen. Wann hatten wir das letzte Mal zwölf Freunde zu Besuch?