Gerald Jarausch

Auf Antrag der CDU wurde kürzlich im Ausschuss für Planung, Umwelt und Technik (PUT) noch einmal die Standortsuche für ein neues Gelände für den Tierschutzverein Radolfzell diskutiert. Seit Jahren moniert der Verein die beengten Verhältnisse am Standort am Schießhüttenweg. „Die Platzverhältnisse sind unterirdisch“, sagt dazu die Vereinsvorsitzende Julia Bierbach im Gespräch mit dem SÜDKURIER.

Die Liste der Probleme, die sich durch den Platzmangel auf dem Grundstück ergibt, ist lang. Es existiert keine geeignete Quarantänestation, um Tiere zu isolieren, das Auslaufgelände für Hunde ist zu klein (und zudem auf dem Gelände der Kläranlage), die Hundeboxen sind von außen nicht einsehbar und es gibt nicht genug Plätze für Katzen.

Veterinäramt kritisiert Verhältnisse

Die Verhältnisse sind mittlerweile auch vom Veterinäramt des Landratsamtes moniert worden, unter dessen Aufsicht die Einrichtung steht. „Es funktioniert irgendwie, aber ideal ist das natürlich nicht“, gibt Julia Bierbach zu Bedenken. Die zwei festen Mitarbeiter und vielen freiwilligen Helfer aus dem Tierschutzverein versuchen zwar immer, das Beste aus den Möglichkeiten zu machen, stoßen aber permanent an die Grenzen.

Julia Bierbach, Vereinsvorsitzende Tierschutzverein Radolfzell.
Julia Bierbach, Vereinsvorsitzende Tierschutzverein Radolfzell. | Bild: Gerald Jarausch

Der Platzmangel auf dem Gelände ist omnipräsent. Unter anderem gibt es kaum Lagerflächen. Das Fundkatzen auch schon mal mit nach Hause genommen werden, um den Platzmangel nicht noch zu verschärfen, ist nichts Ungewöhnliches.

Verein braucht 5500 Quadratmeter

Um all diese Probleme zu lösen, benötigt der Tierschutzverein laut der Vereinsvorsitzenden rund 5500 Quadratmeter Fläche. Falls sich die Stadt Stockach noch zu den Kooperationspartnern hinzu gesellen würde, wäre der Platzbedarf entsprechend größer.

Nun will die Stadt Radolfzell prüfen, wo ein geeignetes Gelände auf ihrer Gemarkung existiert. Mit einer Bereitstellung würde man gleichzeitig den Bauinvestitionszuschuss minimieren. Das Tierheim würde als Bauherr auftreten und dazu Eigenmittel einsetzen. Vom Tierschutzbund könnte man zudem 250.000 Euro erhalten. Ähnliche Summen müssten von den vertragsschließenden Standortgemeinden aufgebracht werden.

Probleme mit den Anwohnern

Die notwendige Vorentwurfsplanung wird derzeit vom Tierschutzverein Radolfzell selbst vorgenommen. Sie sollen auch bauliche Maßnahmen enthalten, die eine Lärmbelastung der Umgebung minimiert. Denn am Schießhüttenweg hatten sich in der Vergangenheit immer wieder Anwohner über bellende Hunde beschwert. Diese Situation würde sich bei einer Bebauung des Fora-Areals vermutlich noch verschärfen.

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Als Standort wünscht sich der Verein weiterhin Radolfzell. „Das wäre uns sehr recht“, sagt Julia Bierbach. Denn so könnte man weiterhin von der Unterstützung der vielen freiwilligen Helfer profitieren. „Wir haben ungefähr 40 bis 50 Gassigänger und rund 25 aktive Helfer, darunter auch Schüler. Nur wenn wir in Radolfzell bleiben, könnten wir weiterhin auf deren Unterstützung hoffen“, erklärt die Vorsitzende des Tierschutzvereins.