In Radolfzell und den Ortsteilen leuchten ab sofort bis auf wenige Ausnahmen ausschließlich Lampen mit LED-Technik an den Straßen. Möglich wurde dies durch eine Entscheidung des Oberbürgermeisters Simon Grögers vor über zwei Jahren, um den Prozess der technischen Erneuerung zu beschleunigen. Denn eigentlich fand der Austausch der bestehenden Technik, die in der großen Mehrzahl aus Natriumlampen bestand, bereits seit dem Jahr 2013 statt. Mit dieser sukzessiven Erneuerung und der damit verbundenen Energieeinsparung ging es dem OB laut eigener Aussage jedoch nicht schnell genug.
Umso zufriedener zeigte er sich jetzt, als die damit beauftragten Bereiche der Stadtverwaltung und der Stadtwerke Radolfzell verkündeten, dass die komplette Erneuerung der Lampen nun nach zwei Jahren abgeschlossen ist. „Jetzt können wir uns endlich neuen Klimaschutzmaßnahmen widmen“, sagte Gröger auf dem offiziellen Pressetermin.
Dazu zählt er unter anderem den Aufbau eines Nahwärmenetzes mit der Wärme-Rückgewinnung im Radolfzeller Klärwerk, eine Machbarkeitsstudie zur Seethermie und die Ausschreibung der Stadtbusse mit Elektroantrieb.
Viele Vorteil – aber auch Kosten von 3 Millionen Euro
Insgesamt wurden durch die Neuerung 5018 Lampen an den Radolfzeller Straßen ausgetauscht und mit der neuen Technik versehen. Die Kosten belaufen sich auf 3,175 Millionen Euro. Die stolze Summe sorgt nicht nur für eine erhebliche Kohlendioxid-Einsparung, sondern auch für verbesserte Lichtverhältnisse auf den Straßen und Gehwegen, wie der technische Leiter der Stadtwerke Radolfzell, Lars Kießling, erläuterte. „Mit den Leuchten kann man punktgenauer und mit hellerem Licht ausleuchten“, sagte er.
Die Energieersparnis durch die LED-Leuchten beziffert auf auf rund 50 Prozent. Zudem könnten die neuen Lampen deutlich intelligenter gesteuert werden. So könne man die Beleuchtung künftig auch straßenweise dimmen oder die Leistung ab einer bestimmten Uhrzeit noch einmal zusätzlich verringern. Gleichzeitig besitzen sie eine rund viermal längere Lebenszeit und benötigen entsprechend weniger Wartung.
Noch keinen direkten Ersatz hat man jetzt lediglich in der Altstadt und an der Karl-Wolff-Straße. Für diese Bereiche ist man noch auf der Suche nach einer geeigneten Lösung, da man das Erscheinungsbild der historischen Lampen nicht verändern möchte.