Noch geht der Blick ein bisschen zögerlich durch den Ratssaal. Es ist schnell klar, wer hier neu ist und wer die vergangenen fünf Jahre mehrmals im Monat in diesem Raum ein und aus ging. Der neue Gemeinderat der Stadt Radolfzell hat sich vor der politischen Sommerpause zur konstituierenden Sitzung getroffen. Elf neue Gesichter hat das Gremium nach der Kommunalwahl bekommen – deutlich jüngere Gesichter.

Denn die Neuzugänge Leon Löchle (22, FGL), Annika Keck (28, FDP), Linus Vögele (28, CDU), Mona Kramer (34, FGL), Selma Anton (34, FGL), Pratyusha Potturi (38, FGL) und Kristina Koch (39, SPD) senken den Altersdurchschnitt des Gremiums deutlich. Neu im Rat sind auch Christoph Epple (42, Freie Wähler), Andrea Gnann (47, CDU), Markus Zähringer (55, SPD), Martin Mehne (52, Freie Wähler). Mit dieser Konstellation ist eine Frau mehr im neuen Gremium als zuvor. Das Verhältnis ist aber immer noch unausgewogen: Es sind neun Frauen und 17 Männer.

Die ausscheidenden und neu- sowie wiedergewählten Stadträte zusammen auf einem Foto.
Die ausscheidenden und neu- sowie wiedergewählten Stadträte zusammen auf einem Foto. | Bild: Schneider, Anna-Maria

Neben den neu gewählten Gemeinderäten gibt es auch die, die wiedergewählt wurden. Bei der Freien Grünen Liste sind dies Siegfried Lehmann und Daniela Löchle, bei der SPD sind es Norbert Lumbe und Derya Yildirim, wieder für die Freien Wählern dabei sind Dietmar Baumgartner, Martin Aichem, Jürgen Aichelmann und Gabriel Deufel. Bei der CDU sind Martina Gleich, Christof Stadler, Lorenz Thum, Stefan Neumeir und Bernhard Diehl wiedergewählt worden, bei der FDP sind es Jürgen Keck und Manfred Brunner.

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Lob für das höchste Ehrenamt

Oberbürgermeister Simon Gröger lobte den Einsatz für das höchste Ehrenamt, welches die deutsche Verfassung kenne. Die Wahl zum Gemeinderat sei im Jahr des 75-jährigen Bestehens des deutschen Grundgesetzes etwas ganz Besonderes. Durch den Willen des Wählers seien die Stadträte in das Amt berufen worden, die freie Wahl selbst betrachtete Gröger als ein hohes demokratisches Gut.

Der Gemeinderat von Radolfzell von 2019 bis 2024.
Der Gemeinderat von Radolfzell von 2019 bis 2024. | Bild: Schneider, Anna-Maria

Gröger erläuterte auch, wie wichtig es sei, als Gremium transparent zu arbeiten. Aus diesem Grund seien die Sitzungen auch in der Regel öffentlich. Nicht öffentlich dürfe nur verhandelt werden, wenn es das öffentliche Wohl oder berechtigte Interessen Einzelner erforderten. So stehe es in der Gemeindeordnung Baden-Württemberg, erklärte der OB. Er freue sich darauf, mit Zuversicht und Tatendrang mit dem neuen Gemeinderat zum Wohl der Bürgers ans Werk zu gehen.

Aus dem Rat verabschiedet wurden Walter Hiller (Freie Wähler), Susann Göhler-Krekosch und Reinhard Rabanser (beide SPD), Nina Breimeier, Anja Matuszak, Thilo Sindlinger, Zekine Özdemir, Gisela Kögel-Hensen (alle FGL), Richard Atkinson (FDP), Hermann Leiz und Helmut Villinger (beide CDU). Mit Walter Hiller geht auch ein Urgestein des Gemeinderates, er war 52 Jahre lang im Gremium. Doch auch Thilo Sindlinger war Mitglied seit 1989, und Susan Göhler-Krekosch ist für 20 Jahre Mitgliedschaft im Rat ausgezeichnet worden.