Die Petition einiger Radolfzeller Jugendlichen war erfolgreich: Der Ausschuss Planung, Umwelt und Technik hat in seiner jüngsten Sitzung dafür gestimmt, den Kids-Bike-Loop nicht im Zusammenhang mit der neuen Sportanlage im Herzen zu errichten, die für Jugendliche gedacht ist. Denn die Gegenargumente von Jugendgemeinderat und weiteren Jugendlichen überzeugten sowohl Stadtverwaltung als auch Gemeinderäte davon, dass eine Trennung von Angeboten für Jugendliche und für Kinder besser wäre. Der Kids-Bike-Loop könnte nun stattdessen im Rahmen einer Spielplatzsanierung entstehen.

Im ursprünglichen Entwurf von November 2024 zur Erweiterung der Jugendsportanlage waren eine Calisthenics-Anlage, ein Pump-Track und eben ein Kids-Bike-Loop vorgesehen. Dessen Umsetzung war bereits beschlossen. Doch im Anschluss formierte sich dagegen Widerstand, im Januar fand eine Beteiligung der Kinder und Jugendlichen statt. Die Stadt stellte dort den Entwurf vor und Jugendliche äußerten ihre Bedenken. Sie forderten, auf den Kids-Bike-Loop an dieser Stelle zu verzichten. Die Interessen von Kindern und Jugendlichen seien zu verschieden.

Darum stimmt die Stadt den Jugendlichen zu

Sie wünschten sich stattdessen einen Bereich nur für sich, der erst für Jugendliche ab zwölf Jahren zugänglich ist. Zudem hatten sie Befürchtungen wegen der Sicherheit, wenn Kinder in der Nähe der Skateranlage unterwegs wären. Die Jugendlichen erstellten in der Folge eine Petition, die etwa 300 Leute unterschrieben. Auch der Jugendgemeinderat beschäftigte sich mit dem Thema und sprach sich am Ende gegen die Kinderstrecke aus. Nun bekommen die Radolfzeller Jugendlichen recht.

Denn im Ausschuss präsentierte die Verwaltung nun den Vorschlag, die Anlage ohne Kids-Bike-Loop zu errichten. Stattdessen könnte er bei der nächsten Spielplatzgestaltung gebaut werden, ein Standort sei noch offen. Die Verwaltung hofft dadurch auch, dass Konflikte, die bereits zwischen Kindern und deren Eltern auf der einen und Jugendlichen auf der anderen Seite bestehen, nicht weiter verschärft werden, heißt es in der Sitzungsvorlage. Sie wolle den Jugendlichen einen eigenen Rückzugsort ermöglichen.

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Räte loben Engagement, Baubeginn im September

Diesem Vorschlag stimmten die Ausschussmitglieder einstimmig zu – und lobten zudem das Engagement der Jugendlichen. So erklärte SPD-Stadtrat Norbert Lumbe, es brauche solche Impulse aus dem Jugendgemeinderat. Jürgen Aichelmann (FW) sagte, er sei bei Vor-Ort-Termin noch für eine gemeinsame Anlage für alle gewesen. Die Argumente der Jugendlichen finde er jedoch überzeugend und und stehe nun hinter deren Petition.

Die Ausschreibungen für die Erweiterung laufen derweil bereits seit April. Nun erfolgt die Vergabe der Bauleistungen, der Baubeginn ist für September geplant. Die Kosten schätzt die Verwaltung auf 300.000 Euro.