Tim Becker hat mit seinem Kabarett-Programm „Tanz der Puppen“ knapp 190 Besucher im Milchwerk zum Lachen gebracht. Gut gelaunt, mit viel Sprachwitz und durch schnelle Dialoge bestechend ließ er seine Puppen vom lustig labernden Donut bis zum aggressiven Hasen lebendig werden.
Veranstalter Wolfgang Frey von der MCD Sportmarkting lobte das Hygienekonzept der Halle: „Hier ist auf alles geachtet. Die Leute können ohne Angst kommen.“ Der Abstand zwischen den Sitzgruppen und die Maskenpflicht in der Pause taten der guten Stimmung keinen Abbruch.
Bühnen-WG mit Ei und Donut
Tim Becker unterhielt sein Publikum mit all den Tieren und außergewöhnlichen Gesellen, die in seiner heruntergekommenen Bühnen-WG ihr Plätzchen hatten. Und so quakte das übergroße Ei, auf der Flucht vor den Eyecatchern im Eisprung unterwegs mit dem Donut, der sich, außen fettig und innen hohl, wie ein twitternder Präsident fühlte.
Die Asche der sich immer wieder öffnenden Urne des verflossenen Onkels plante ihre Zukunft als Model auf Zigarettenschachteln, während der kiffende Hippie auf Beckers Schoß seine Gliedmaßen verrenkte, ohne Beckers Gedanken darüber zu folgen, wie es wohl in den 68ern zugegangen sein mag.

Bis auf einige eher derbe Späße des schwulen Ponys und des fluchenden Hasen unterhält Tim Becker mit harmlosen, auch für Kinderohren tauglichen Witzen. Bestechend und faszinierend ist sein schneller Wechsel zwischen hohen, tiefen, gelangweilten und piepsigen Stimmen.
Das Wichtigste ist, dass man lacht
In dem minutiös einstudierten Programm unterläuft ihm nur einmal ein kleiner Lapsus: Das auflösende Stichwort für eine Pointe kommt zu früh. Becker muss lachen und rettet sich, indem er seiner Ratte Konstantin Opel das Wort überlässt. Der Nager aus der Berliner Kanalisation macht sich ausgiebig über sein Gegenüber lustig, und im zweiten Anlauf klappt der Witz dann.
Beckers Motto ging an diesem Abend jedenfalls auf: „Das Wichtigste ist doch, dass man lacht. Und das muss man erst mal schaffen, die Leute zurzeit zum Lachen zu bringen.“