Schon die jüngsten Radolfzeller könnten künftig den Skate-Sport für sich entdecken. Denn mit dem Bau eines Kids-Loop in direkter Nachbarschaft zur bisherigen Jugendsportanlage im Herzenareal, so der offizielle Titel der Skateanlage, kommt die Stadt dem Wunsch junger Eltern nach, für die Jüngsten einen adäquaten Einstieg in diese Aktivität zu schaffen. Damit verschärft man aber vermutlich eher ein Problem, das es bereits heute gibt.

Denn die Skateanlage wird seit ihrer Errichtung gerne auch von sehr kleinen Kindern ausprobiert. Mit ihren Laufrädern oder Rollern verursachen sie dabei ungewollt Gefahrensituationen. Wenn es zu einem Unfall kommt, wird das im Zweifel vermutlich eher den Jugendlichen angelastet werden. Hätten sie mal besser aufgepasst. Aber auch wenn es keine klare Altersangabe für die Nutzung gibt, ist die Skateanlage nur ein bedingt geeigneter Ort für die Fahrversuche der Kinder.

So entstehen unnötige Konflikte

Selbst wenn man auf die Einsicht und Verantwortlichkeit der Erziehungsberechtigten hofft, entstehen hier Konfliktsituationen, die man besser vermeiden sollte. Es ist den Jugendlichen hoch anzurechnen, dass sie beim Ortstermin nicht darauf pochen, dass die Jugendsportanlage ihnen vorbehalten ist. Dabei ging es auf Einladung des Jugendgemeinderats genau darum, präzise Wünsche der potenziellen Nutzer zu hören.

Man darf es ihnen aber nicht zumuten, hitzige Debatten mit uneinsichtigen Erziehungsberechtigten zu führen. Denn die können die Anliegen ihrer Kinder mitunter recht aggressiv einfordern. Dabei müssen auch sie Sorge dafür tragen, dass alle Beteiligten sicher Spaß haben können. Zudem verweisen die Jugendlichen nicht ganz zu Unrecht darauf, dass die Spielangebote für Kinder in den vergangenen Jahren mit dem Bau des Wasserspielplatzes und der Sanierung der anderen Spielplätze deutlich verbessert wurden.

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Die Stadt sollte die Wünsche ernst nehmen

Im Sinne der Gleichbehandlung wäre es also dienlich, wenn man den einzigen öffentlichen Platz, den die Jugendlichen ein Stück weit für sich reklamieren können, ihnen auch weiterhin vorbehält. Die Stadt würde also gut daran tun, sowohl die Einwände der bisherigen Nutzer als auch ihre Vorschläge für Alternativstandorte bei der Weiterentwicklung der Anlage zu berücksichtigen.