Für den Radolfzeller Nachwuchs soll nun endlich ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gehen: Nachdem schon seit Jahren immer wieder über eine mögliche neue Sportanlage in Radolfzell gesprochen worden war und der Jugendgemeinderat das Thema im Sommer dieses Jahres schließlich zur Priorität erklärte, ist nun endlich die Umsetzung des Projekts geplant. Und das schon sehr bald.
In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Planung, Umwelt und Technik stellte die Stadtverwaltung dem Gremium die Pläne für eine Calisthenics-Anlage, einen Pumptrack und einen Kidsloop vor, die um die Skateanlage im Herzengelände entstehen soll. Gemeint sind ein Platz, auf dem an mehreren Stangen in verschiedenen Höhen und Positionen mit dem Eigengewicht trainiert werden kann, eine asphaltierte, mit Hügeln versehene Strecke für Fahrradfahrer und Skater sowie eine Bikestrecke für Kinder.
Hinzu kommen sollen dazwischen Aufenthaltsbereiche mit Tischen und Bänken, die laut der Sitzungsunterlage zusammen mit dem bestehenden Trinkbrunnen und Bauwagen ein vielfältiges Angebot darstellen sollen – auch für Begleitungen und Besucher. Das genaue Nutzungsprogramm soll allerdings noch durch eine Jugendbeteiligung und in Zusammenarbeit mit dem Jugendgemeinderat entwickelt werden.
Warum am Skateplatz?
Wie Landschaftsarchitekt Philipp Feldschmid im Ausschuss erklärte, wurden verschiedene potenzielle Standorte für die neue Sportanlage untersucht. Schlussendlich seien noch drei diskutiert worden: der Skateplatz, der Mettnaupark und das Herzenbad. Da das Herzenbad nicht geschützt sei und der Kurpark „vielleicht für andere Nutzungen naheliegender ist“, sei schließlich die Entscheidung auf den Skateplatz gefallen.
Dieser Standort biete auch mehrere Vorteile. So könnten Synergien entstehen sowie die Szenenbildung gestärkt und verschiedene Generationen zusammengebracht werden. Gleichzeitig kann die Erweiterung laut der Sitzungsunterlage aktuellen Konflikten an der Skateanlage entgegenwirken, da durch Pumptrack und Kidsloop nicht mehr alle Besucher die Skateanlage nutzen müssen. Außerdem ist laut Feldschmid die Ruhestörung bei einem Bau am Skatepark gering und die Anbindung gut. Hinzu komme, dass die bestehende Beleuchtung am Skateplatz einfach erweitert werden könne.
Das sagen die Räte
Generell werde der aktuelle Platz durch die neuen Anlagen aufgewertet und vergrößert. Das betonte auch Nico Kuhn, Vorsitzender des Jugendgemeinderats. Durch die Erweiterung des Skateplatzes könnten für die Radolfzeller Jugend attraktive Angebote geschaffen werden, „damit sie nicht in andere Städte ausweichen müssen“.
So teuer sind die Anlagen
Die Kosten gab Philipp Feldschmid nach einer Grobschätzung mit etwa 320.000 Euro an. Diese setzen sich zusammen aus 100.000 Euro für die Calisthenics-Anlage, 200.000 Euro für den Pumptrack und 20.000 Euro für den Kidsloop. Laut Feldschmid ist eine mögliche Förderung des Projekts durch die Messmer-Stiftung in Klärung. Bei Umsetzung der neuen Sportanlage schlug Feldschmid dem Gremium vor, die geplante Sanierung des Spielplatzes an der Amriswiler Straße zu verschieben.

Die Ausschussmitglieder äußerten sich positiv zu den Plänen. Und auch von IG-Sport-Vorsitzender Axel Tabertshofer erklärte, die IG Sport unterstütze das Projekt. Bei den Radolfzeller Sportvereinen gebe es zum Teil Wartelisten, so groß sei das Interesse am Sport. „Da ist das eine schöne Ergänzung“, lobte er die geplanten Sportanlagen am Skateplatz.
Wie geht es jetzt weiter?
Schlussendlich stimmte der Ausschuss einstimmig zu, die Skateanlage im Herzengelände durch eine Calisthenics-Anlage, einen Pumptrack und einen Kidsloop zu erweitern. Allerdings muss zunächst einmal der Gemeinderat die Finanzmittel beschließen, erst dann können die Pläne umgesetzt werden. Sollten die Gelder genehmigt werden, ist eine Ausschreibung der Arbeiten ab etwa Juni 2025 geplant, laut Philipp Feldschmid sollen die Sportanlagen dann bis Ende 2025 gebaut werden.