Die Stadtverwaltung hat die Entgeltordnung für die Nutzung der Radolfzeller Sport- und Mehrzweckhallen in der Vergangenheit mehrfach angepasst. Zuletzt wurde es für die Vereine teurer, was bei diesen für Frust sorgte. Nun hat die Stadt abermals eine neue Ordnung ausgearbeitet, der der Ausschuss für Kultur, Bildung und Soziales einstimmig zustimmte. Doch teurer wird es diesmal nicht für die Vereine.
Die neue Entgeltordnung sei ein „Entgegenkommen an die Vereine“, stellte Karin Heydgen, Sportkoordinatorin der Stadt Radolfzell, im Ausschuss klar. Man habe sie auf Wunsch der Vereine angepasst. Die Interessensgemeinschaft (IG) Sport sei in den Prozess eingebunden gewesen.
Abrechnung künftig nach Stunden anstatt pauschal
So wurde in erster Linie die Art der Abrechnung angepasst. Bislang wurde die Hallennutzung für die Vereine noch pauschal abgerechnet: Einmal die fünfmonatige Wintersaison von November bis März, einmal die siebenmonatige Sommersaison von April bis Oktober. Für beide Zeiträume galt trotz ihrer unterschiedlichen Länge die gleiche Pauschale, was einige Vereine gestört habe, so Heydgen. Der Tus Böhringen habe zudem eine dritte Saison, die bislang gar nicht abgebildet gewesen sei.
Ab 1. April 2025 wird die Hallennutzung hingegen nach der tatsächlichen Stundenzahl abgerechnet. Dazu habe man die bisherigen Halbjahrespauschalen auf die Stundenzahl runtergerechnet. Während der Sommerferien sind die Hallen drei Wochen geschlossen, über Weihnachten eine. Daher habe man mit 48 Wochen gerechnet. „Damit bilden wir die tatsächliche Nutzung fairer ab“, so Heydgen. Allerdings habe eine Proberechnung ergeben, dass dies für die Vereine kaum einen Unterschied mache.
Ausfallregelung und Aufschlag für Auswärtige
Zudem gibt es künftig eine Ausfallregelung. Wenn die Vereine ihre Trainings nicht absolvieren können, weil eine Halle von Stadt oder Schule gebraucht wird, so wird kein Entgelt fällig. Lediglich wenn die Vereine selbst absagen, müssen sie unverändert zahlen. Das kam laut Heydgen zuletzt vor allem in der Ratoldushalle vor.
Neu ist außerdem, dass künftig auch die Nutzung der Leichtathletik-Anlage im Untersee-Stadion Entgelt kostet – aus Fairnessgründen gegenüber den Fußballern, die schon immer zahlen mussten. Die Nutzung des Kunstrasenplatzes kostet für Auswärtige bei außerplanmäßigen Veranstaltungen künftig nur noch 150 statt 200 Euro, beim Training 100 Euro pro Stunde. Auch das Entgelt für den Mögginger Gymnastikraum senkt die Stadt ab, da er kleiner als eine reguläre Gymnastikhalle sei.
Zudem verlangt die Stadt künftig einen Aufschlag von 100 Prozent von Firmen sowie auswärtigen Vereinen. Für alle Verein wird eine Übernahme der Kosten der Reinigung der Hallen künftig verpflichtend festgeschrieben. Das Foyer einer Halle ist künftig separat für ein Viertel des Gesamttarifs buchbar.