An der Herrenlandstraße tut sich nun wieder was: Die Stadtwerke Radolfzell nehmen nach einer langen Pause die Bauaktivitäten für ihr neues Gebäude wieder auf. Das Unternehmen hatte die im Herbst 2022 begonnenen Arbeiten seit Dezember 2022 pausieren lassen, nachdem die Kosten stark gestiegen waren.

Dass die Bauarbeiten gegen Ende dieses Jahres weiter gehen sollen, das hatten Oberbürgermeister Simon Gröger und die Stadtwerke schon im Juni angekündigt, jetzt ist es soweit. Seit wenigen Tagen steht ein rund 35 Meter hoher Baukran auf dem Gelände, um die Arbeiten an dem fünfstöckig geplanten Verwaltungsgebäude zu unterstützen. Bei einem offiziellen Termin vor Ort verkündete Stadtwerke-Geschäftsführer Tobias Hagenmeyer jetzt den geplanten Ablauf des zweiten Anlaufs für den Neubau.

Zeitplan kann eingehalten werden

Er selbst hat das Projekt vor knapp drei Jahren von seinem Vorgänger Andreas Reinhardt geerbt. Eine seiner ersten Handlungen als Geschäftsführer der Stadtwerke war es dann, den Baustopp zu verkünden, nachdem die Preise aufgrund der Corona-Pandemie förmlich explodiert waren. Mit den nun wieder aufgenommenen Bauaktivität kann das Unternehmen, das zur Mehrheit im Besitz der Stadt Radolfzell liegt, auch den Zeitplan für den Auszug aus dem Bestandsgebäude am Untertorplatz einhalten, wie Hagenmeyer erklärte.

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Das Grundstück ist bereits an einen Investor verkauft, der an gleicher Stelle mehrere Wohnhäuser errichten möchte. Als Übergabetermin ist Ende 2026 vorgesehen. Bis dahin möchten die Stadtwerke mit ihren Mitarbeitern im Neubau eingezogen sein.

Es gibt einzelne Änderungen – aber der Kern bleibt

Mit dem Baustopp hat sich das gesamte Vorgehen der Stadtwerke bei dem Neubau an der Herrenlandstraße geändert. Während ursprünglich alle Baulose einzeln ausgeschrieben und vergeben wurden, hat man diese Arbeitsteilung nun aufgegeben. Um die Kosten planbarer und kalkulierbarer zu machen, wurden sämtliche Arbeiten an das Generalunternehmen Züblin vergeben.

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Mit deren Architekten, der Projektberatung durch das Architektenteam AKKU und den anderen Baubeteiligten wurden Optimierungen an dem Neubau vorgenommen, um die geplanten Kosten weiterhin einhalten zu können. Aber: „An der DNA des Gebäudes wurde nichts verändert“, versprach Tobias Hagenmeyer bei dem Pressetermin.

Wie teuer ist der Neubau?

Es wird sich auch in Zukunft um eine Hybridbauweise handeln, in der der klassische Betonbau mit einem Holzbau kombiniert wird. Konkret werden das Untergeschoss und das erste Geschoss in Beton ausgeführt. Die drei weiteren Stockwerke werden in Holzbauweise umgesetzt.

Durch kleine Veränderungen wurde das Raumprogramm erweitert, mit denen man den Wünschen der Mitarbeiter nach mehr Bürofläche und mehr Besprechungsräumen nachkommen will. Nachbesserungen waren zudem im Bereich des Brandschutzes notwendig, weil sich die Vorgaben im Verlauf der Jahre verändert haben, wie der Stadtwerke-Geschäftsführer weiter ausführte. Dank der Überplanungen sollen die Kosten für das Gebäude aber nicht übermäßig steigen. „Wir liegen bei knapp unter 20 Millionen Euro“, ließ Hagenmeyer wissen.

Die Hülle soll schon im Mai fertig sein

Die ersten Arbeiten, die jetzt aufgenommen werden, liegen in der Wiederinbetriebnahme des bereits fertig gestellten Fundamentes. Dort mussten nach der Baupause von fast zwei Jahren zunächst die Grundleitungen erneuert werden. Anschließend erhält das Fundament eine Dämmung und eine Bodenplatte, auf der das gesamte Gebäude stehen wird.

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Die Hülle wird laut Oberbauleiter Martin Ritsche bereits im Mai fertig sein. „Dann kann man bereits ein Gebäude erkennen“, sagte er in diesem Zusammenhang. Fertiggestellt ist der Neubau dann laut Planungen Ende April 2026. Anschließend kann das Gebäude bezogen werden.