Zu Palmsonntag gehören zusammengebundene und oftmals hübsch geschmückte Palmzweige häufig dazu. Sie werden im Gottesdienst gesegnet und dann von den Gläubigen mit nach Hause genommen, um sie dort hinters Kreuz zu stecken. Dabei handelt es sich hierzulande meist aber gar nicht um echte Palmzweige – zum Einsatz kommen stattdessen Büschel von Bäumen und Büschen wie Buche. Diese Pflanze steht für Unsterblichkeit, wie Christina Wöhrle, Pastoralreferentin der Seelsorgeeinheit St. Radolt, erklärt.
Gebunden und geschmückt werden können die Palmen auf verschiedene Art und Weise – eine davon erklärt Christina Wöhrle Schritt für Schritt.
Die Materialien
Christina Wöhrle nutzt für ihre Palme – so werde der fertige Strauß genannt – Zweige eines Olivenbaums. Dieser stehe für Frieden, Weisheit und Stärke. Ebenfalls zum Einsatz kommen bei ihr Weidenkätzchen, diese stünden für Fruchtbarkeit, Wiedergeburt, Verjüngung und Erneuerung.

Zur Verzierung nutzt sie außerdem ein Ei als Symbol für Fruchtbarkeit und Leben, sowie Bänder, etwa in den Farben Gelb, Gold und Weiß. Gold und Gelb seien dabei göttliche Farben, Weiß stehe für Reinheit. Allerdings können auch andere Farben verwendet werden, so die Pastoralreferentin, schließlich stehe zum Beispiel Blau für den Glauben, Grün für die Hoffnung oder Rot für die Liebe. „Man kann nichts falsch machen“, betont sie.
Weiterhin braucht es für Christina Wöhrles Palme zwei Schaschlikspieße oder Äste sowie Wickeldraht und Heißkleber.
Ein Kreuz als Grundgerüst
Um ein Holzkreuz zu formen, schneidet Christina Wöhrle dicke Schaschlikspieße zurecht. Danach werden die beiden Bestandteile – ein langes Holzstück und ein kurzes Holzstück – mit einem Stück Faden, das immer wieder überkreuz um die Spieße gebunden werden, verbunden.
Das Ei als christliches Symbol
Nun wird ein ausgepustetes Ei auf das Holzkreuz gesteckt und mit einem Klecks Heißkleber angeklebt. Danach bindet Christina Wöhrle mit einem der bunten Bänder eine Schleife unterhalb des Eis, die auch die Klebereste verdeckt.
Die Zweige werden angebracht
Im nächsten Schritt werden schon die ersten Zweige mit dem Wickeldraht an dem langen Teil des Kreuzes befestigt – allerdings so, dass das Kreuz nicht verdeckt wird. Zuvor kürzt Christina Wöhrle die Zweige auf die gewünschte Länge.
Verzierung des Eis
Wer möchte, kann das Ei noch verzieren – etwa mit einem Christusmonogramm, also einem P mit einem davorstehenden X.
Die letzten Handgriffe
Und auch das Holzkreuz kann noch mit weiteren Bändern verziert werden – Christina Wöhrle bringt so noch ein goldenes am unteren Ende der Zweige an, wo die fertige Palme dann auch gehalten werden kann.