15 Plätze gibt es im Jugendgemeinderat der Stadt Radolfzell, sie alle sollen mit der Jugendgemeinderatswahl in diesem Sommer neu besetzt werden. Gewählt wird digital in der Zeit vom 1. Juli bis zum 9. Juli um 23.59 Uhr. Doch es gibt ein Problem: Wie die Stadtverwaltung auf Nachfrage mitteilt, haben sich bis zum Ende der ursprünglich angedachten Bewerbungsfrist am 21. Mai gerade einmal fünf Jugendliche für das Amt beworben – darunter zwei Personen, die bisher schon im Jugendgemeinderat sitzen und sich auch künftig weiter engagieren wollen.

Die Bewerbungsfrist wird daher nun verlängert – in der Hoffnung, dass noch weitere Bewerbungen eingehen. Eingereicht werden können diese laut der Internetseite der Stadtverwaltung jetzt bis zum 18. Juni.

2021 gab es die gleiche Situation schon einmal

Dabei ist es nicht das erste Mal, dass für Bewerbungen mehr Zeit eingeräumt wird, weil sich im ersten Anlauf nicht genügend Jugendliche gemeldet haben. Laut Eva-Maria Beller, Leiterin der Abteilung Kinder und Jugend, hatte es die gleiche Situation auch schon im Vorfeld der Jugendgemeinderatswahl im Jahr 2021 gegeben.

Wie die Stadtverwaltung auf Nachfrage berichtet, sind die Gründe aber vermutlich unterschiedlich: „Bei der vergangenen Wahl 2021 sind wir davon ausgegangen, dass es die Auswirkungen der Corona-Pandemie war“, erklärt Pressesprecherin Julia Frey. „Jetzt sehen wir, dass zusätzlich andere Faktoren eine Rolle spielen. Viele Jugendliche haben neben der häufig zeitlich auch in den Nachmittag reichenden Schule regelmäßige Jobs und noch weitere Felder, in denen sie sich engagieren.“

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Vor der Wahl 2021 sei die Zahl der Bewerber immer ausreichend gewesen, habe aber nicht groß über der Zahl der Plätze im Gremium gelegen. 2019 hätten sich 16 Personen beworben, 2017 seien es 17 gewesen.

Die aktuellen Räte machen weiter Werbung

Um nun doch noch mehr Jugendliche dazu zu bewegen, sich für die Wahl aufstellen zu lassen, werden die aktuellen Jugendgemeinderäte in den Schulen ihre Informationskampagne fortsetzen, so Julia Frey. Sie betont: „Die Mitarbeit im Jugendgemeinderat eröffnet eine wertvolle Chance – nirgends ist Politik so konkret und hat so hohe Wirksamkeit, wie in der Kommune. Jugendliche sehen: Demokratie und Jugendpolitik haben mit dem unmittelbaren alltäglichen Leben und Erleben zu tun. Konkrete Anliegen können zu konkreten Lösungen führen.“