Schon wenn man reinkommt in den Gemüse-Pavillon auf der Insel Reichenau, kann man die Frische riechen. Und einladende Farben empfangen die Kunden, schöne rote Tomaten oder das Grün der Gurken. Da läuft wohl manchem Gemüse-Liebhaber schon das Wasser im Mund zusammen, und im Kopf entstehen Rezepte, was sich Leckeres aus all dem Gemüse zubereiten lässt. Die Frische der Ware schätzen die Kunden besonders am Gemüse-Pavillon, weiß die Chefin Rosmarie Blum aus Erfahrung. „Manchmal sind die Produkte morgens noch auf dem Feld und mittags bei uns im Laden“, erklärt sie. Und: Die Kunden schätzen es, dass das meiste im Sortiment aus der Region kommt, vor allem natürlich von Reichenauer Gärtnern. „Regionalität ist uns ganz, ganz wichtig“, betont Rosmarie Blum.

Bild 1: 30 Jahre Gemüsepavillon Reichenau: Morgens auf dem Feld, mittags im Laden
Jubiläumsfeier vom
25. bis 27. April

Und das ist nun schon seit 30 Jahren so. Rosmarie Blum und ihre Familie feiern daher Jubiläum – am letzten Aprilwochenende mit allen Kunden. Von Freitag, 25.¦April, bis Sonntag, 27.¦April, gebe es 30 Prozent Rabatt auf diverse Reichenauer Produkte, so Rosmarie Blum. Am Samstag und Sonntag sei zudem die Firma Moser Wein vor Ort. Dann wolle man mit den Kunden mit einem Glas Sekt anstoßen. Eigentlich habe sie schon nach 25 Jahren Jubiläum feiern wollen, sagt Rosmarie Blum, aber 2020 kam Corona mit den Einschränkungen dazwischen.

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Das Sortiment im Gemüse-Pavillon ist recht umfangreich. Aber Gemüse und Obst seien das Hauptgeschäft, betont Rosmarie Blum. Und da gibt es natürlich jetzt ab dem Frühjahr eine schöne Auswahl. Frisch von Reichenauer Gärtnern gebe es derzeit zum Beispiel Radieschen, Gurken, Paprika, Auberginen, Bio-Topfkräuter, Tomaten und Salate. Bei den Tomaten seien es aktuell die kleinen Cocktail-Tomaten, die Sorte Roma und Fleischtomaten. Im Sommer sei es prägend im Gemüse-Pavillon, dass es von Reichenau-Gemüse etliche Tomatensorten und –spezialitäten gibt. So wie die Aromatomate Inselperle oder die längliche San Marzano, und natürlich die klassische Strauchtomate.

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Bei den Gurken können die Kunden wählen zwischen der klassischen Schlangengurke, der kleinen Vespergurke oder der kräftigen Landgurke, so Blum. Bei den Salaten gebe es ebenfalls bereits eine größere Auswahl von Reichenau-Gemüse, so Rosmarie Blum. Frisch im Regal sind grüner und roter Kopfsalat, Kraussalat, grüner und roter Eichblatt sowie Lollo bionda und rosso. Das ganze Jahr über gebe es zudem Bio-Pflücksalat und Rucola von der Reichenau sowie auch Portulak. Ebenso das ganze Jahr im Sortiment seien Reichenauer Bio-Süßkartoffeln sowie Zitronengras.

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Die große Auswahl an Reichenauer Gemüse und Salaten sei möglich durch die Nähe und die enge Zusammenarbeit mit der Gemüse-Genossenschaft, erklärt Rosmarie Blum. Morgens gehe sie selbst oder eine Mitarbeiterin in deren Vermarktungshalle gleich nebenan, schaue, was es Frisches gibt im Lauf des Vormittags, und mache den Einkauf. „Wir haben keine Lagerhaltung, weil wir direkt an der Quelle sind.“ In den nächsten Wochen werde es dann zum Beispiel auch Reichenauer Blumenkohl, Kohlrabi und Zucchini geben, so Rosmarie Blum. Wobei sie in der Vermarktungshalle auch frische Ware aus der Region von anderen Produzenten kaufe.

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Frisch aus der Region

Was es frisch aus der Region gibt, möchte sie im Gemüse-Pavillon den Kunden anbieten, so Rosmarie Blum. Aktuell gebe es zum Beispiel Spargel aus Freiburg und Bärlauch von der Höri. Ebenfalls von der Höri beziehe sie zudem Zwiebeln und Lauch. Beeren aller Art seien vom Fuchshof in Dingelsdorf, sobald diese reif sind. Anfang Mai rechne sie mit den ersten Erdbeeren von dort. Die Kartoffeln seien natürlich auch aus der Region. Die große Auswahl an Äpfel und Birnen beziehe sie vom Obsthof Renner in Wahlwies, wobei hier natürlich die frische Ernte noch aussteht. Vervollständigt wird das Sortiment durch Südfrüchte wie Orangen und Exotisches wie Mango und Papaya.

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Doch der Gemüse-Pavillon bietet nicht nur Gemüse und Obst aus der Region. Es gibt noch weitere Reichenauer Produkte – so etwa ein Weinsortiment, Räucherfisch von der Fischerei Keller, Blumen von Haselberger und Deggelmann auf der Insel, Setzlinge vom Jungpflanzenbetrieb Stader, Reichenauer Salatsoße und Streuwürze, Bio-Produkte von Pfiffikus und Strabos Kräutermischungen. Und es gibt weitere regionale Produkte wie Eier vom Sonnenbühl-Hof in Engen, Pasten und Pestos von Bruderhofer Delikatessen, Trockenfrüchte wie Apfelchips, Obstsäfte direkt vom Erzeuger, der Mosterei Kessler in Horgenzell, sowie Honig, unter anderem aus Konstanz.

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„Wir haben uns gut gesteigert“

Mit frischen Produkten von der Reichenau und aus der Region haben Rosmarie Blum und ihre Familie mit dem Gemüse-Pavillon bisher eine 30-jährige Erfolgsgeschichte geschrieben. „Angefangen haben wir mit zwei Angestellten, Inzwischen sind wir 16“, so Rosmarie Blum. Sie freut sich besonders, dass die beiden ersten Angestellten immer noch bei ihr arbeiten. Die ganzen 30 Jahre mit dabei seien Gudrun Böhler, die auch mit den Einkauf mache, und Uli Haselberger im Verkauf und beim Auffüllen von Ware. Es habe praktisch ein stetes Wachstum gegeben, weil immer mehr Kunden kamen.

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Am 2. April 1995 wurde der erste Pavillon eröffnet, der heutige vordere Bereich. Bereits im Jahr 2000 wurde dann der zweite Pavillon gebaut, den heutigen hinteren Bereich des Geschäfts. „Zum 25-Jährigen 2020 haben wir den Laden komplett renoviert“, berichtet Rosmarie Blum. Dabei sei der Familie die Idee gekommen, den Laden noch um den Anbau rechts zu erweitern, was 2021 erfolgt sei. Das habe in der damaligen Corona-Zeit zudem den Vorteil geboten, dass sich auf der erweiterten Fläche die Kundenströme etwas besser regeln ließen, erinnert sich die Chefin. „Wir haben uns gut gesteigert“, blickt sie zurück. „Es ist bei jeder Erweiterung ein Stück bergauf gegangen.“

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Neben Frische und Regionalität sei ihr auch der Umweltschutz wichtig, erklärt Rosmarie Blum. „Wir verwenden möglichst wenig Plastik zum Verpacken.“ Zum Beispiel lasse sie sich Cocktail-Tomaten in den kleinen Kartonschiffchen ohne Plastikfolie liefern. Man biete den Kunden zudem an, die Waren in Kartons zu verpacken oder in Papiertüten.

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Seit einigen Jahren biete man zudem hellgrüne Gemüse- und Obstnetze in zwei Größen zum Kauf an. Diese seien zwar aus Plastik, aber recycelt aus Plastikflaschen, bei 40 Grad waschbar und wiederverwendbar. Eine Firma aus Albstadt habe die Netze extra auf Bestellung des Gemüse-Pavillons hergestellt. Viele Kunden hätten auch schon solche Netze oder sonst selbst Taschen dabei.

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Im Angebot gibt es zudem Körbe in unterschiedlichen Größen, so Rosmarie Blum. Diese könne man leer kaufen oder gefüllt mit Produkten aus dem Sortiment als Geschenkkörbe, das gebe es in allen Größen und Variationen. Für Feste biete man auch mundgerechte Obstkörbe mit bereits aufgeschnittenem Obst.

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Entstanden sei die Idee für den Gemüse-Pavillon bei der Gemüse-Genossenschaft, berichtet Rosmarie Blum. Man habe eine Möglichkeit schaffen wollen, wo private Kunden in kleineren Mengen Reichenauer Gemüse kaufen können. Dann habe die Genossenschaft sie darauf angesprochen, so Rosmarie Blum, weil sie schon Markterfahrung hatte. „Ich habe 33 Jahre lang Wochenmarkt gemacht in Schwenningen.“ Bis 2021 sei sie samstags früh um 4 Uhr losgefahren. Das habe lange Tradition in ihrer Familie gehabt, schon ihr Opa sei auf den Markt nach Schwenningen.

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Ursprünglich habe die Familie einen eigenen Gartenbaubetrieb gehabt: mit Blumen in Oberzell und Gemüse in Niederzell. Ihr Mann Friedbert Blum helfe heute noch mit im Gemüse-Pavillon, kümmere sich ums Ein- und Ausräumen morgens und abends sowie um das Leergut. Die Tochter Jasmin kümmere sich um die Homepage und helfe oft am Wochenende, der Sohn Danny sei für technische Dinge zuständig, so Rosmarie Blum.

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Neben einem umfangreichen Sortiment biete der Gemüse-Pavillon auch umfangreiche Öffnungszeiten, so Rosmarie Blum. Von Beginn an habe man nicht nur Montag bis Samstag geöffnet, sondern in der Saison von April bis Oktober zudem sonn- und feiertags. Dies zum einen, weil es auf der Reichenau viele Touristen gebe, die gern am Wochenende einkaufen möchten.

Bild 15: 30 Jahre Gemüsepavillon Reichenau: Morgens auf dem Feld, mittags im Laden

Es gebe auch viele Kunden, die extra am Wochenende zum Einkaufen auf die Reichenau von weiter weg kommen, so etwa aus dem Schwarzwald. Da gebe es zum Beispiel auch Kunden, die früher auf dem Markt in Schwenningen bei ihr eingekauft haben, so Rosmarie Blum. Das Einzugsgebiet sei schon relativ groß. toz