von Ingeborg Meier

Die Nachfrage nach Wohnraum ist in der Gemeinde bedeutend höher als das Angebot. Wohnungssuchende und potenzielle Häuslebauer können aber bald aufatmen. Die Planung für das künftige große Baugebiet "Aufgehender" geht nun nach ihrer erneuten Vorstellung im Gemeinderat in ein bereits recht konkretes Stadium. Im Endausbau sollen in dem gut zehn Hektar großen Gebiet in schönster Lage südlich des Rosenegg zwischen den Straßen Am Rebberg im Norden und der Gutenberg- und der Römerstraße im Süden auf hundert Grundstücken maximal 340 Wohneinheiten entstehen. Das Baugebiet wird abschnittsweise erschlossen. Anfang 2018 sollen die 36 Grundstücke des ersten Bauabschnitts baureif sein.

Im inneren Bereich des Baugebiets ist Wohngeschossbau bis maximal vier Vollgeschosse plus Dachgeschoss vorgesehen. In den Randbereichen sollen zwei Vollgeschosse möglich sein. Anfangs war im ganzen Plangebiet eine lockerere Bebauung vorgesehen. Damals hatte man gehofft, durch eine Nachverdichtung im Ortskern weitere Baugrundstücke gewinnen zu können. Diese Hoffnung hat sich zwischenzeitlich zerschlagen. Von den mehr als hundert unbebauten Innerortsgrundstücken, die sich fast ausschließlich in privater Hand befinden, stehen derzeit kaum mehr als zwei oder drei zur Vermarktung.

So hat der Stadtplaner der Gemeinde, Burkhard Schmallenbach, im zurückliegenden halben Jahr die geplante Bebauung im "Aufgehender" von 205 auf derzeit maximal 340 Wohneinheiten nachverdichtet. Eine absolute Notwendigkeit nach Meinung von Gemeinderat und Gemeindeverwaltung: Die im Planungsvorfeld von der Firma Steg-Stadtentwicklung GmbH Stuttgart durchgeführte Wohnflächenbedarfsanalyse hat ergeben, dass bis zum Jahr 2030 550 Wohneinheiten benötigt werden.

Benötigt werden Bauplätze für Einfamilien-, Reihen- und Doppelhäuser, ebenso hochwertiger und genauso bezahlbarer Wohnraum im Wohngeschossbau. "Das Baugebiet muss breit ausgelegt werden", betont Schmallenbach. Ziel und Vorgabe für ihn sind, einen guten Kompromiss zwischen der Schaffung zahlreicher neuer Wohneinheiten einerseits und der Entwicklung eines attraktiven Wohngebiets andererseits zu finden. Die 85 geplanten kleineren Grundstücke eignen sich sowohl für Einfamilienhäuser als auch für kleinere Mehrfamilienhäuser. 15 größere Grundstücke hat Schmalenbach für große Objekte vorgesehen. Er rechnet damit, dass der Bebauungsplan für das gesamte Areal bis Ende dieses Jahres steht. 2017 sollen dann Umlegung und Grundstückszuteilung erfolgen. Ab 2018 können – wenn alles läuft, wie erhofft – im ersten Bauabschnitt die Bagger anrollen.

Weiterer Wohnraum

Ein soziales Wohnbauprojekt plant die Gemeinde mit ihrer Tochter, der Kommunalen Entwicklungsgesellschaft (KEG), als Bauträger. Auf dem Parkplatz der ehemaligen Rosenegghalle in der Gottmadinger Straße sollen rund zwei Dutzend sozial gebundene Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen für Menschen mit geringen Einkommen entstehen. Die KEG wird sie bauen, in ihrem Bestand halten, verwalten und vermieten. Das Grundstück steuert die Gemeinde in Erbpacht bei. In Worblingen wird gerade das kleine Neubaugebiet „Unterdorf“ mit zehn Bauplätzen auf den Weg gebracht. Angedacht wird außerdem ein Großprojekt mit 100 Wohneinheiten auf dem früheren Edeka-Areal auf der Gänseweide.