Es sollte ein Schmutziger Dunschtig werden, der nicht so ruhig verläuft wie im vergangenen Jahr. Das ist mit Sicherheit gelungen. Obwohl dem Volk nicht befohlen, versammelte es sich inmitten des Dorfes. Die Musik des Fanfarenzuges und des Musikvereines Rielasingen-Arlen erklang und lockte die Menschen an.

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Das bunt gekleidete Narrenvolk hatte sichtlich darauf gewartet, am Mittag auf die Straße zu ziehen. Es wurde getanzt, gelacht, geredet und die Sonnenstrahlen genossen, während die Zimmermannsgilde den Narrenbaum stellte. Einen Umzug durch das Dorf gab es nicht, der Baum wurde lediglich eine kurze Wegstrecke gezogen.

Mehr Zuschauer als erwartet

„Wir haben in einer groß angelegten Corona-Testaktion unsere Mitglieder getestet“, versicherte Holger Reutemann, Zunftmeister des Rattlinger Narrenvereines Burg Rosenegg. Und ergänzt: „Mit so vielen Zuschauern beim Narrenbaumstellen habe ich nicht gerechnet“.

Andreas Fürst alias Junker Hans (l.) und Holger Reutemann, Zunftmeister der Rattlinger, besuchen das Kinderhaus in Rielasingen. Bild: ...
Andreas Fürst alias Junker Hans (l.) und Holger Reutemann, Zunftmeister der Rattlinger, besuchen das Kinderhaus in Rielasingen. Bild: Sandra Bossenmaier | Bild: Sandra Bossenmaier

Dabei sah es am Morgen noch nicht nach großer Narretei aus. „Wir machen das, was offiziell angemeldet und erlaubt ist“, erklärte der Zunftmeister. Nach dem Wecken mit Musik am frühen Morgen machten sich Mitglieder des Narrenvereines Burg Rosenegg und des Musikvereines Rielasingen-Arlen auf den Weg zu den Kinderhäusern im Dorf, wo sie sehnsüchtig erwartet wurden.

Fast wie Fasnacht ohne Pandemie

Mit Abstand und hinter roten Absperrbändern überbrachten die Narren den Kindern im Freien närrische Freude. Die Kleinen waren bei den mitreißenden Klängen nicht zu halten und tanzten nach Herzenslust innerhalb ihrer Gruppen. Kleine Bonbons gab es nur aus einem Körbchen, welches an einer langen Stange befestigt war.

Die Narrenmutter Marlene Martin hat Bonbons für die Kinder dabei.
Die Narrenmutter Marlene Martin hat Bonbons für die Kinder dabei. | Bild: Sandra Bossenmaier

Was auf den ersten Blick wegen des korrekt eingehaltenen Abstandes und der Absperrbänder im Garten etwas befremdlich wirkte, war für die Kleinen in ihren bunten Kostümen trotzdem ein beeindruckendes Ereignis. Was fehlte, waren die Absetzung des Schultes und dessen Bestrafung für seine Fehltaten. Aber sonst fühlte sich die Stunde auf der Straße schon ein wenig wie Fasnacht ohne Pandemie an.