Nicht nur in Rielasingen-Worblingen ist das Betreuungsangebot in den Kindertagesstätten knapp. Noch im vergangenen Jahr haben fehlende Betreuungsplätze die Kommunalpolitik vor Ort beschäftigt – und wie vielerorts wird intensiv nach Fachkräften gesucht, um den gesetzlich verbrieften Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz auch Realität werden zu lassen. Dabei sollen nicht zuletzt auch Tagesmütter helfen. Doch was können diese anbieten? Dazu hat sich jetzt Sabrina Falkner vom Kindertagespflegeverein in gemütlicher Runde beim ersten Frauenstammtisch in der Kaffeemacherei in Rielasingen geäußert.
Dort trafen sich interessierte Frauen auf Einladung der Grünen-Ortsvereine aus Singen und Rielasingen-Worblingen zum Informationsaustausch über das Thema Kindertagespflege.
Verein mit neuem Namen und neuer Vorsitzender
Falkner gab einen ausführlichen Einblick in die Struktur des Vereins, seine Ziele, seine Aufgaben und deren Umsetzung als zusätzliches Standbein in der Kinderbetreuung. Als Tagesmütter-Verein gegründet, firmiert das Betreuungsangebot inzwischen als Kindertagespflegeverein. Die Hauptstelle des Vereins ist im Radolfzeller Stadtteil Böhringen ansässig, Außenstellen gibt es in Singen und Konstanz. Vorsitzende des 2002 von Iris Graf gegründeten Vereins ist mittlerweile Sabrina Falkner.
Sie betont, dass die Betreuungskräfte keineswegs Laien seien, sondern mit 300 Unterrichtseinheiten geschult werden und ihre Qualifikation pro Jahr durch weitere 50 Unterrichtseinheiten sichern müssen. „Gesetzlich sind sie den Mitarbeitenden in den Kinderhäusern gleichgestellt, was die Kindertagespflege auch deutlich aufgewertet hat“, so Falkner. Das Wunsch-und Wahlrecht der Eltern für eine bestimmte Betreuungsperson werde gewährleistet und Bezugspersonenwechsel werden vermieden. Das soll heißen, dass die Kinder eine feste Bindung zu einer festen Bezugsperson aufbauen können sollen.
Ein großes Lob hatte Sabrina Falkner für die Gemeinde Rielasingen-Worblingen im Gepäck: Die Kindertagespflege werde durch Zuschüsse wohlwollend unterstützt. Im Verein sind laut Falkner 176 Betreuende tätig. Der Großteil sind Frauen, aber auch neun Männer sind dabei. „Tendenz steigend“, so Falkner.
Dass es sich beim ersten Frauenstammtisch nicht um den letzten handeln solle, betonten die beiden Organisatorinnen Dagmar und Isabella Eisenhardt. Weitere Themenbereichen sollen folgen. Man wolle mit der Aktion pragmatisch, nah an den Menschen und lösungsorientiert bleiben.
Frauenstammtisch soll fortgesetzt werden
Die Idee sei von der Grünen-Bundestagskandidatin Rosa Buss gekommen, die auch selbst vor Ort war. Sie erwartet durch Austausch und Vernetzung von Frauen eine bessere Diskussionskultur und mehr Informationsmöglichkeiten. Für die Zukunft gehe es um mehr Für- und Miteinander. „Man spürt die Verunsicherung der Menschen durch die vielen Vorkommnisse der letzten Zeit“, so Isabella Eisenhardt. Dem wolle man mit der Aktion etwas entgegensetzen.