Das fehlt bisher vielen Wohnmobilisten: Ein digitales Buchungsportal, das ihnen einen Platz auf einem der 4200 deutschen Stellplätze sichert. Die in Rielasingen-Worblingen angesiedelte CAMP/24 check in GmbH hat dafür die Software und das passende Stellplatzsystem entwickelt, und auch schon eine Reihe von Platzbetreibern gewonnen. Bereits jetzt kann man sich im Internet über die Stellplätze informieren – und einige können auch schon per Mausklick gebucht werden.

Bisher kein Angebot für Reisemobile

Im Hotel-Bereich sind Buchungsportale schon längst alltäglich. Für Wohnmobilisten gab es das laut Metin Sentürk in vergleichbarer Art bisher noch nicht. Er ist der Geschäftsführer des Rielasinger Unternehmens und begeisterter Camper. Er weiß, dass es zwar prinzipiell der Hauptwunsch der Wohnmobilbesitzer ist, ungebunden und spontan mit ihrem großen Gefährt unterwegs sein zu können.

Andererseits erfährt er bei jedem Trip, wie nervend und zeitaufwendig die Suche nach einem freien Stellplatz sein kann. Denn oft sind die Wohnmobil-Stellplätze überlastet. „Da fährt man zwei Stunden lang alle Stellplätze in der Umgebung des gewünschten Tagesziels ab und landet dann schlussendlich doch auf dem Parkplatz einer Tankstelle oder eines Supermarkts“. Freude mache das nicht, zudem sei eine Übernachtung auf Parkplätzen rechtlich nur in bestimmten Fällen erlaubt.

Weniger Parksuchverkehr ist gut fürs Klima

Den zukünftigen Nutzern des Stellplatz-Buchungsportals soll Derartiges erspart bleiben. Und ein gutes Gewissen ist ihnen darüber hinaus sicher – schließlich fällt der das Klima und die Umwelt belastende Parksuchverkehr weg. Sie registrieren sich im Vorfeld bei CAMP/24 Check in, und buchen dort ganz gezielt den gewünschten Stellplatz.

Ob für ihr Gefährt im gewünschten Zeitraum noch Platz ist, erfahren sie sofort. Das ist insbesondere für die Besitzer von überlangen Reisemobilen wichtig, für die es nicht überall Raum gibt. Das Buchungsportal übernimmt für die Gäste dann die vollständige Registrierung gemäß Bundesmeldegesetz. Gäste ohne Vorab-Buchung können an der jeweiligen Vor-Ort-Buchungsstation einchecken.

Automatische Schranke und Versorgungssäule

Irgendwelche Buchungsunterlagen sind dann bei der Einfahrt auf den Stellplatz nicht mehr nötig. Das Schrankensystem ist mit einer integrierten Kennzeichenerkennung ausgestattet, der gebuchte Platz wird angezeigt, die dortige Versorgungssäule für Strom und Wasser aktiviert.

Und wieder deaktiviert, wenn es dann mit dem Fahrzeug auf Besichtigungstour geht: Die Situation, dass bei der Rückkehr ein anderes Fahrzeug dort steht, gibt es nicht. Der Platz ist dem Gast für die gebuchte Dauer sicher. Komfortabel sei auch, dass der Strom- und Wasserverbrauch digital erfasst werde, erzählt Metin Sentürk. Das lästige Mit-sich-Führen von Kleingeld entfalle dadurch.

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Ein Gewinn für den Stellplatzbetreiber – zu achtzig Prozent sind dies Kommunen – sei neben der unkomplizierten Abrechnung auch die Vermarktung über das Buchungsportal. Dadurch reduzierten sich die Personalkosten für den Betreiber, unter anderem, weil keine Parkschein-Kontrollen mehr nötig seien.

Und durch die geordnete Zuweisung der einzelnen Plätze lasse sich der gesamte Stellplatz besser auslasten. Das freue die Betreiber, denn Wohnmobilisten gäben Geld an ihrem Übernachtungsort aus: Im Durchschnitt gut fünfzig Euro.