Zum ersten Mal fand der Neujahrsempfang der Gemeinde Rielasingen-Worblingen an einem Freitagabend anstelle des bisherigen Sonntagvormittags statt. Der neue Termin erwies sich als voller Erfolg. 500 Bürger genossen das größte gesellschaftliche Ereignis der Aachtal-Gemeinde, das in ein attraktives buntes Rahmenprogramm eingebettet war. Der an vielen Stellen gespendete Beifall zeigte es deutlich: Das Publikum fand den Abend großartig.

Zum Neujahrsempfang gehörten traditionell ein Rückblick und ein Ausblick auf die Geschehnisse und Projekte des laufenden Jahres. Bürgermeister Ralf Baumert sprach unter vielem anderem über die nun abgeschlossene 3,3 Millionen Euro teure Sanierung der Hardbergschule und den Feuerwehrhaus-Neubau. Als wichtige Maßnahmen 2024 nannte er die Sanierung der Leichtathletik-Anlage auf der Talwiese und die baldige Eröffnung eines zweigruppigen Waldkindergartens. Bezugnehmend auf die aktuellen Bauern-Proteste versicherte er den örtliche Landwirten – „Wir sind stolz auf Sie“ – seinen Rückhalt.

Auch die Herausforderungen durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg kamen zur Sprache. Allen Krisen zum Trotz vermittelten sowohl das Ortsoberhaupt als auch sein erster Stellvertreter Rudi Caserotto in seinen Schlussworten den Zuhörern ein großes Maß an Optimismus und Zuversicht. „Gemeinsam und mit gegenseitigem Respekt können wir die Herausforderungen unserer Zeit meistern“, so Baumert: „Helfen Sie mit, dass das gute Miteinander in unserer Gemeinde auch 2024 Bestand hat.“

Flüchtlingshilfe erhält seltene Ehrung

Im Mittelpunkt des Abends stand aber die Ehrung des Unterstützerkreis Flüchtlingshilfe (UFRW). Berührend war trotz all ihrer Sachlichkeit die Laudatio von SPD-Ratsmitglied Reinhard Zedler, der auch ehemaliger Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt im Kreisverband Konstanz ist. An ihrem Ende erklang bewegend aus 500 Kehlen der von allen Anwesenden gemeinsam gesungene John-Lennon-Song „Imagine“, der die Hoffnung auf Frieden zum Thema hat.

Der Neujahrsempfang 2024 kam gut an: Bürgermeister Ralf Baumert und Laudator Reinhard Zedler inmitten der Gästeschar in den Talwiesenhallen.
Der Neujahrsempfang 2024 kam gut an: Bürgermeister Ralf Baumert und Laudator Reinhard Zedler inmitten der Gästeschar in den Talwiesenhallen. | Bild: Ingeborg Meier

Den UFRW gibt es seit 2014. Gegründet wurde er auf Initiative des Caritas-Verbandes Singen-Hegau und der Kirchengemeinde Aachtal. Der von vielen Personen ehrenamtlich getragene Helferkreis wurde an diesem Abend für seine außerordentlichen Verdienste und Leistungen auf humanitärem Gebiet mit dem Bürgerpreis der Gemeinde ausgezeichnet. Den Preis und einen Geschenkscheck überreichte Bürgermeister Ralf Baumert an Thomas Fröhlich und Sanya Kaltenbrunner als Stellvertretern des Helferkreises. Sie engagieren sich hier unermüdlich seit Jahren.

Helfen war anfangs gar nicht so einfach

Der UFRW sei kein Verein, wie Zedler betonte, sondern eine offene Gruppe: „Hier haben sich Menschen zusammengetan, die helfen wollen.“ Seine Arbeit sei anfangs unter viel schwierigeren Bedingungen verlaufen als heute. „Es gab noch kein Integrationsmanagement, dafür ein großes Chaos bei den Ämtern und Behörden“, schilderte Zedler. „Es war eine herausfordernde Zeit.“

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Dass die Integration der mittlerweile 570 Geflüchteten in der Gemeinde – die 180 Menschen in der Leichtbauhalle sind bei dieser Zahl nicht berücksichtigt – weitgehend problemlos verlief, sei auch und vor allem ein Verdienst des UFRW, betonte Zedler.

Helferkreis gibt den Dank an viele Unterstützer zurück

Thomas Fröhlich dankte für die Wertschätzung, die der Helferkreis mit der Ehrung erfährt – und gab einen Teil der Verdienste des UFRW weiter. Seine Arbeit sei überhaupt erst durch die auch weiterhin notwendige Unterstützung der Bevölkerung, durch die Spenden und die Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung und den kirchlichen und caritativen Einrichtungen möglich geworden.

Viel Applaus ernteten die Minis der ukrainisch-deutschen-Kinder-Cheerleader-Gruppe.
Viel Applaus ernteten die Minis der ukrainisch-deutschen-Kinder-Cheerleader-Gruppe. | Bild: Ingeborg Meier

Das Rahmenprogramm bot einen bunten Reigen von Auftritten der ukrainisch-deutschen Kinder-Cheerleader-Gruppe unter der Leitung von Olena und Kateryna Plyeshakova und der Bürkle-Gruppe des Turnvereins Rielasingen. Für die Musik sorgte die erst jüngst von den drei örtlichen Musikvereinen neu gegründete gemeinsame Jugendkapelle.