Die Idee, den Bürgerbus zu fahren ging Petra Seeger aus Arlen schon länger durch den Kopf. „Das Engagement des Bürgerbusvereins 3 Rosen ist eine tolle Sache“, so die neue Fahrerin. Aber so richtig habe sie sich aufgrund der Größe der Fahrzeuge nicht getraut, den Bürgerbus zu steuern.
Nach einer Probefahrt durch das Dorf mit einem erfahrenen Fahrer an der Seite entschied sie sich dann für ein Engagement als ehrenamtliche Fahrerin. Denn das Fahren des Kleinbusses sei gar nicht schwer gewesen, erzählt Petra Seeger.
Bis zu acht Fahrgäste
„Ein solches Engagement bringt einem auch selbst viel“, berichtet die neue Bürgerbus-Fahrerin. Etwas Sinnvolles zu tun, gebe ihr ein gutes Gefühl. Bei der Tour durch Rielasingen habe sie tolle Begegnungen und sie spüre die Dankbarkeit der Fahrgäste. Diese freuten sich über die neue Fahrerin, und bereits bei der ersten Fahrt seien viele nette Gespräche entstanden.
Da der Bürgerbus in Rielasingen-Worblingen Personenbeförderungen im sogenannten Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen bis acht Fahrgästen durchführt, benötigen die Fahrer dafür eine Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeförderung für Pkw-Fahrten im Linienverkehr, wie Marlene Pellhammer, Pressesprecherin des Landratsamtes bestätigt.
Aufwendiges Prozedere
Nachdem Petra Seeger ihre Entscheidung gefällt hatte, durchlief sie das notwendige Prozedere, um einen Personenbeförderungsschein zu erhalten. Am längsten dauerte hier die Wartezeit auf einen Termin beim Augenarzt. Auch gab es ein psychologisches Gutachten, und sie musste einen Reaktionstest machen.
Dieser sei nicht schwierig gewesen, erzählt Petra Seeger. Überhaupt habe sie nur positive Erfahrungen bei den amtlichen Stellen gemacht, alle dort seien immer sehr nett und hilfsbereit gewesen. Und trotz einem kleinen Missgeschick – sie habe nach einem langen Arbeitstag die falsche Brille zu einem Test mitgenommen – habe sie durchweg gut abgeschnitten, erzählt sie schmunzelnd.
„Es ist gut, selbst mal eine realistische Rückmeldung auf die eigene Reaktionsfähigkeit und Wahrnehmung zu erhalten“, meint Petra Seeger und ergänzt: „Man braucht keine Angst vor den Tests zu haben“. Und doch sei es wichtig, diese ernst zu nehmen. Denn als Bürgerbus-Fahrerin habe sie eine große Verantwortung. Um die Erlaubnis zur Personenbeförderung zu erhalten, müsse man zwar etwas Zeit investieren, dies lohne sich aber auf jeden Fall. Die dabei entstandenen Kosten durfte sie alle an den Bürgerbusverein weiterleiten.
Zwei Fahrdienste pro Monat
Künftig möchte sie regelmäßig durch das Dorf fahren. Konkret sind das für Petra Seeger zwei Fahrdienste pro Monat. Diese ließen sich sehr gut in ihren Alltag einbinden. Die 50-Jährige ist berufstätig und auch deshalb möchte sie ihre Fahrzeiten frühzeitig planen. Das funktioniere wunderbar. Sie könne frei entscheiden, wann sie fahren möchte und sie schätze die Flexibilität, wenn sich kurzfristig doch etwas ändert.
„Der Bürgerbus ist eine wichtige Einrichtung in unserem Dorf“, betont Petra Seeger. Bürger, die nicht mobil sind, haben so die Möglichkeit, eigenständig zum Arzt zu gehen oder Besorgungen im Dorf zu erledigen. Dabei sei der Bürgerbus nicht nur ein Angebot für Senioren, sondern für alle Bürger. Noch dazu sei die Fahrt kostenfrei und ökologisch sinnvoll.