Bildung gibt es nicht zum Nulltarif. Alleine im Jahr 2025 plant die Stadt Singen, 4 Millionen Euro in zwei Schul-Anbauten zu stecken: die Erweiterungen der Hardtschule und der Zeppelin-Realschule. Jeweils 2 Millionen Euro stehen im Haushalt für 2025. Nach Fertigstellung der Erweiterungsbauten sollen insgesamt über 10 Millionen Euro in die Bildungseinrichtungen geflossen sein. Die Arbeiten sind umfangreich, aber mit Blick auf die Ganztagesbetreuung, die ab 2026 gesetzlich vorgeschrieben ist, unumgänglich. So sehen die Pläne aus.

Fast 8 Millionen Euro für Zeppelin-Realschule

Die Zeppelin-Realschule wächst: Laut Schulleiter Johannes Briechle besuchen derzeit knapp 600 Schüler die ZRS. Im Jahr 2012 seien es nur 380 Schüler gewesen, 2016 450 Schüler. Die bislang höchste Schülerzahl habe es 2022 mit 620 Schülern gegeben. Daher braucht es mehr Platz. Die Erweiterung sieht nach Angaben der Stadtverwaltung ein zusätzliches Gebäude mit einer Mensa, drei naturwissenschaftlichen Unterrichtsräumen, zwei Werkräumen und vier Klassenzimmern vor. Der Neubau soll gegenüber dem Altbau auf dem bisherigen Schulhof entstehen.

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Oberbürgermeister Bernd Häusler nannte den Erweiterungsbau an der Zeppelin-Realschule eines der größten Projekte im laufenden Jahr. Laut dem Singener Rathauschef sei man bei der Planung von geschätzten Kosten in Höhe von knapp 5 Millionen Euro ausgegangen. Mittlerweile läge die Kostenberechnung vor – und die fällt deutlich höher aus: Einschließlich Mensa und der betriebstechnischen Einrichtung der naturwissenschaftlichen Räume, der Werkräume und der Mensaküche belaufen sich die berechneten Gesamtkosten laut Häusler auf rund 7,9 Millionen Euro.

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Allein die Mensa schlage mit knapp 1 Million Euro zu Buche. Da die Zeppelin-Realschule mittlerweile im Programm Startchancen aufgenommen worden sei, rechne die Stadt laut Häusler beim Mensa-Neubau aber mit einer Bezuschussung. Baustart für die Schulerweiterung soll Ende des Jahres sein. Die Stadtverwaltung rechnet mit einer Bauzeit von 14 Monaten.

Lieber jetzt bauen als lange warten

Worüber sich Stadtverwaltung und Gemeinderat einig zeigten, ist die Tatsache, die Mensa zeitgleich mit dem Erweiterungsbau zu bauen. In der jüngsten Vergangenheit wurde über die Möglichkeit diskutiert, die Mensa später zu ergänzen. „Die Mensa jetzt zu bauen, macht mehr Sinn“, betonte Häusler. Denn der Bedarf an der Zeppelin-Realschule werde stetig steigen und eine Nachrüstung des Gebäudes mit einer Mensa in jedem Fall teurer.

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Laut Schulleiter Johannes Briechle soll die neue Mensa 100 Plätze haben. „Wir werden einen Mehrschichten-Betrieb anbieten müssen“, sagte er. Markus Weber (Neue Linie) zeigte sich erfreut, dass die Erweiterung komme: „Ich bin froh, dass die Erweiterung kommt und wir sie uns leisten können.“ Auch Kirsten Brößke (FDP) sah dies so. „Es wäre fatal, auf die Mensa zu verzichten.“ Was aus lange erwünschten und lange benötigten Projekten werde, zeige die dreiteilige Sporthalle. „Die Sporthalle ist nach all den Jahren im Märchenbuch gelandet“, so Brößke weiter.

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Auch die Hardtschule wird wachsen

Die Erweiterung an der Zeppelin-Realschule ist nicht die einzige Schulerweiterung in Singen, die noch dieses Jahr starten soll. Auch die Hardtschule wird einen Anbau erhalten, da geht es um eine Mensa und mehrere Räume zur Ganztagesbetreuung.

Die Hardtschule soll in diesem Jahr erweitert werden. In 2025/26 investiert die Stadt dort 3,6 Millionen Euro.
Die Hardtschule soll in diesem Jahr erweitert werden. In 2025/26 investiert die Stadt dort 3,6 Millionen Euro. | Bild: Matthias Güntert

Der Plan sieht laut den Architekten einen Neubau auf der Westseite der jetzigen Schule vor. Durch einen Übergang sollen Bestandsgebäude und Neubau verbunden werden. Die Anlieferung für die Mensa soll über die Ostseite erfolgen, dort ist auch der künftige Küchenbereich vorgesehen. Die neue Mensa soll nach Fertigstellung 80 Sitzplätze vorweisen.

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Da mehrere Schulen in Singen durch das Land im Rahmen des Startchancen-Programms ausgewählt wurden, unter anderem auch die Hardtschule, sei gerade mit Blick auf den Mensa-Neubau zusätzlich für einige Flächen eine Förderung von 70 Prozent möglich, wird Oberbürgermeister Bernd Häusler in einer Pressemitteilung zitiert. Er bezifferte die mögliche Fördersumme auf 1,5 bis 2 Millionen Euro. Als Investitionen in den Haushaltsjahren 2025/26 stehen insgesamt 3,6 Millionen Euro zur Verfügung.

Der Schulhof soll weitgehend frei bleiben

Wie Architekt Siyami Akyildiz in der Sitzung betonte, sei der Baubeginn für Herbst 2025 und die Fertigstellung für Ende 2026 geplant. Die Mensa ist zentral im Erdgeschoss des zweigeschossigen Gebäudes platziert, die Küche an der Westseite. Im Obergeschoss befinden sich eine Lernwerkstatt und ein Projektraum mit jeweils etwa 60 Quadratmetern, sowie eine offene Lernlandschaft mit gut 30 Quadratmetern. Die Lage des Neubaus sei so gewählt, dass der Schulhof weitgehend frei bleiben könne, so Akyildiz weiter.