Die Rechnung ist aufgegangen: Singen hat drei Tage lang ein buntes und weitgehend friedliches Stadtfest gefeiert. Dabei standen die Zeichen während der 48 Stunden mehrfach auf Sturm. Doch die Besucher ließen sich davon und auch von dem zeitweiligen Starkregen nur wenig beeindrucken. Das spiegelt sich auch in der Polizeibilanz wider: "Trotz regen Besucherverkehrs verlief das Stadtfest am Freitag aus polizeilicher Sicht ruhig", teilt die Polizei in ihrem Pressebericht am Sonntag mit. "Es ereignete sich lediglich ein Körperverletzungsdelikt. Eine sich anbahnende Schlägerei konnte verhindert werden, indem die Streithähne frühzeitig getrennt wurden." Unwetterschäden wurden nicht gemeldet.

Die Cheforganisatorin Claudia Kessler-Franzen vom Standortmarketingverein Singen aktiv ist mehr als dankbar dafür, dass die Großveranstaltung mit 1200 Helfern aus Vereinen und Verbänden vom Unwetter verschont bliebt. "Wir hatten richtig Glück", resümiert sie und freut sich, dass die Gäste auch bis spät in die Nacht blieben und das bunte Kulturprogramm auf den sechs Bühnen nutzten.

Um 24 Uhr war allerdings Schluss. Dieses vor Jahren eingeführte Veranstaltungsende wirke sich positiv auf das Gesamtfest aus, ist Dieter Glocker von der Polizei Singen überzeugt. "Das Stadtfest hat sich eindrücklich positiv verändert. Es ist schön zu sehen, wie viele unterschiedliche Besucher aller Generationen, vieler Nationen und Kulturen gemeinsam friedlich feiern können", sagte er.

Darauf hob auch Pfarrerin Andrea Fink von der Lutherpfarrei im ökumenischen Gottesdienst am Sonntagmorgen vor rund 300 Besuchern ab. Sie sprach über Freiheit und Verantwortung und lobte den offenen Umgang der Singener mit verschiedenen Kulturen und Religionen, der sich so beispielhaft auf dem Stadtfest nachvollziehen lasse. Nicht Abschottung, wie es derzeit die Briten praktizierten, trage zur Lösung von Problemen bei; nur im bunten Miteinander seien Lösungen zu finden.

Wer sich durch die dicht gedrängten Markt- und Veranstaltungsgassen treiben ließ, der konnte überall gut gelaunten Menschen begegnen. Das lag nicht zuletzt an den vielen Mitwirkenden auf und hinter den sechs Bühnen, wo es ebenso bunt zuging wie an den Essensständen. Jede Menge Musik und Tanz stimmte die Besucher fröhlich.

Offenbar zeigten die zahlreichen Aktionen zum Jugendschutz und zur Kriminalprävention zum Sicherheitsgefühl der Besucher bei. Das bestätigte auch Marcel Da Rin von der städtischen Kriminalprävention.

 

Der heiße Draht

Zeitweise bestand während des Singener Stadtfestes höchste Gewitterwarnstufe. Besonders am Freitagabend war das Sicherheitsteam, bestehend aus Freiwilliger Feuerwehr, ASB, Polizei und Veranstaltungsleitung permanent in Kontakt mit verschiedenen Wetterdiensten. So wurden Standbetreiber informiert und Stände schnell gesichert.