Mit Richard Barisic wird es sicher nicht langweilig. Der 49 Jahre alte Erfinder aus Singen kann so begeistert von seinen Erfindungen erzählen, dass er seine Zuhörer ansteckt. Seine jüngste Erfindung ist dabei auf dem Esstisch vor ihm ausgebreitet: Geschäftsmappen in hellem oder dunklem Leder, daneben liegen mehrere Geldbörsen.

Beide Produkte zeigen erst auf den zweiten Blick ihre Besonderheit – oder wenn Richard Barisic leidenschaftlich davon berichtet. Der Erfinder hat unter dem Namen Rick Baris eine Geschäftsmappe entwickelt, die seiner Meinung nach jeder brauchen kann, und präsentiert sie am Dienstag in der Fernsehsendung "Das Ding des Jahres". "So eine Chance bekommt man nicht so oft im Leben", sagt der Erfinder. Mit dem Sendetermin soll auch der Verkauf starten.

Sein erstes Auto sah aus wie Kitt

Als er im Vertrieb tätig war, habe er bemerkt, dass es für die vielen nötigen Geräte und Unterlagen auch zahlreiche Taschen gibt. Häufig habe er sich dann noch das Ladegerät seines Handys in die Sakkotasche gestopft, damit der Akku einen langen Arbeitstag überlebt. Das soll künftig anders sein, denn in der Erfindung namens Officebook findet laut dem 49-Jährigen alles seinen Platz.

Ein solches Produkt habe er sich selbst immer gewünscht und es nicht gefunden, also erfand er es selbst. Ein integrierter mobiler Akku sorgt zum Beispiel dafür, dass das Handy auch zwischen Terminen genügend Leistung hat. "Es ist das perfekte Büro to go", wirbt der Erfinder. Richard Barisic hat sich für viele Eventualitäten eine Lösung überlegt. Als gelernter Nachrichtengerätemechaniker installierte er auch LED-Lichter, sodass Kunden im Dunkeln arbeiten können. "Basteln und LED war schon immer ein Hobby", sagt Barisic und erinnert sich an sein erstes Auto, das ausgesehen habe wie David Hasselhoffs Wagen aus "Knight Rider".

Richard Barisic und seine Frau Antonella sehen die ProSieben-Sendung "Das Ding des Jahres" als wertvolle Erfahrung, auch wenn es mit dem ...
Richard Barisic und seine Frau Antonella sehen die ProSieben-Sendung "Das Ding des Jahres" als wertvolle Erfahrung, auch wenn es mit dem Finale nicht klappte. | Bild: Arndt, Isabelle

Viel Zeit und 25.000 Euro investiert

Bis seine Erfindung so aussah, wie sie bald im Fernsehen zu sehen ist, habe es über zwei Jahre gedauert. Begonnen habe er mit Geschäftsmappen anderer Anbieter, die er dann zerlegte, beklebte und schließlich zu etwas Eigenem wandelte. Als die Optik und Ausstattung feststand, habe er einen Produzenten gesucht und diesen in seiner Heimat Kroatien gefunden. "Nach neun Monaten war das Baby dann da", sagt er. Zwischenzeitlich habe er 25 000 Euro in seine Erfindung investiert und alle anderen Projektideen erstmal zurückgestellt. Die zweite Version des Officebooks, die verschiedene variable Einlagen hat, sei pünktlich am 15. September fertig geworden – rechtzeitig zu seinem 49. Geburtstag und zum Casting für die Fernsehsendung "Das Ding des Jahres".

Die entscheidende Präsentation: Richard Barisic zeigt seine Erfindung in der Sendung „Das Ding des Jahres“, die dienstags um 20.15 Uhr ...
Die entscheidende Präsentation: Richard Barisic zeigt seine Erfindung in der Sendung „Das Ding des Jahres“, die dienstags um 20.15 Uhr auf ProSieben läuft. | Bild: ProSieben / Willi Weber

Die Familie war schon oft im Fernsehen. Aufgeregt war sie trotzdem.

Bedenken wegen des Trubels einer Fernsehaufzeichnung hatte Richard Barisic nicht. Die Familie flimmerte bereits mehrfach über die Bildschirme: Er selbst war als Laiendarsteller in Nachmittagssendungen wie "Mitten im Leben" zu sehen und im vergangenen Frühjahr gewann die Familie mit der Umgestaltung eines Kinderzimmers bei der Kabel-Eins-Sendung "Schrauben, sägen, siegen". Auch Richard Barisics Schwester Michaela aus Villingen-Schwenningen schnupperte schon Studioluft und war jüngst bei "Wer wird Millionär" erfolgreich – sie gewann 250 000 Euro.

Das Zimmer von Sohn Armando (Mitte) war ein Projekt, das bei der Sendung "Schrauben, sägen, siegen" gewann. Dafür bastelten Richard ...
Das Zimmer von Sohn Armando (Mitte) war ein Projekt, das bei der Sendung "Schrauben, sägen, siegen" gewann. Dafür bastelten Richard Barisic (links) und seine Frau Antonella (rechts) beispielsweise das Bett im Hintergrund. | Bild: Arndt, Isabelle
Das könnte Sie auch interessieren

Bei "Das Ding des Jahres" kann Richard Barisic 100 000 Euro gewinnen, doch ihn motivierte nach eigenen Angaben auch Anderes: "Der Showcharakter hat mir sehr gut gefallen." Dort könne man gut präsentieren und von der Rückmeldung der Promis sowie Experten (siehe Kasten) profitieren. "Das war für mich die Bühne, die das Projekt gebraucht hat." Ein wenig Aufregung sei dennoch dabei gewesen: "Studiokulisse mit Publikum ist schon anders."

Richard Barisic aus Singen mit Frau Antonella und Moderatorin Janin Ullmann bei der Sendung „Das Ding des Jahres“, die dienstags um ...
Richard Barisic aus Singen mit Frau Antonella und Moderatorin Janin Ullmann bei der Sendung „Das Ding des Jahres“, die dienstags um 20.15 Uhr auf ProSieben läuft. | Bild: ProSieben / Willi Weber

Zubehör entwickelt sich zum Highlight

Wie es weiter geht, weiß Barisic noch nicht – in Bezug auf die Sendung darf er das auch nicht verraten. Ungeahnte Aufmerksamkeit habe sein Moneyblock erhalten – eine Art Geldbörse mit allem, was es braucht, um die Geldscheine ohne Schäden aneinander zu kleben, und so platzsparend nur das Nötigste dabei zu haben. Sicher ist, dass pünktlich zur Ausstrahlung der Online-Shop fertig sein soll. Das Officebook gibt es ab 349 Euro, den Moneyblock ab 99 Euro. "Es muss nicht der Jury, sondern den Zuschauern und potenziellen Kunden gefallen." Dabei bittet Barisic um Verständnis, wenn es zu Wartezeiten von bis zu zwei Wochen kommen könnte: Einige Produkte hat er bereits in seiner Wohnung vorrätig, bei vielen Bestellungen müsse erst noch produziert werden.

Das könnte Sie auch interessieren

Wenn Richard Barisic träumen darf, dann wünscht er sich einen aktiven Investor. Bisher hätte er viel Zeit und Geld in die Aufbauarbeit und Entwicklung gesteckt, künftig sollen die Gründung einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH), nationale wie internationale Messen und weitere Produkte folgen. Bekanntheit ist garantiert: Für 18 Monate dürfe er mit seiner Teilnahme an der Sendung werben.

Das könnte Sie auch interessieren