„Inzwischen gehen wir davon aus, dass wir erst morgen Mittag anfangen können abzubauen“, berichtet der stellvertretende Kommandant der Singener Stadtwehr, Stefan Tröndle, am Dienstagnachmittag auf SÜDKURIER-Nachfrage. Ausgerückt war man bereits am Sonntagnachmittag.

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„In der Zwischenzeit haben wir Unterstützung aus der ganzen Umgebung erhalten“, zeigt sich Tröndle dankbar. 250 Einsatzkräfte haben sich Stand Jetzt an den Löscharbeiten beteiligt. Denn nicht nur die Feuerwehr Singen – einschließlich der Wehren aller Ortsteile – habe geholfen, die in zwei Depots gelagerte Biomasse zu löschen, sondern auch die Abteilungen Rielasingen-Worblingen, Hilzingen, Gottmadingen, Radolfzell, Steißlingen, Volkertshausen und Schaffhausen. Ebenfalls im Einsatz: der Singener Ortsverband des Technischen Hilfswerks sowie THW-Mitarbeiter aus Trossingen und Lauffenburg.

THW sorgt für Fassadenöffnung

„Auch für das THW ist das kein alltäglicher Einsatz“, sagt Tröndle. Nachdem man sich in die zweite der in Brand geratenenen Hallen vorgearbeitet habe, hätten die Mitarbeiter des Hilfswerks eine Zusatzöffnung in der Fassade geschaffen. Das sei notwendig gewesen, da die Feuerwehrleute im Gebäudeinneren aufgrund des dichten Rauchs kaum Sicht gehabt hätten. Die Öffnung mache es leichter, die in der Halle gelagerten Bioabfälle per Radlader ins Freie zu transportieren, wo sie endgültig gelöscht werden können.

Bild 1: Jetzt sind es schon mehr als 48 Stunden: Einsatzkräfte kämpfen im ehemaligen Kompostwerk immer noch gegen die Glut
Bild: Feuerwehr Singen

Diese Arbeit, die die Einsatzkräfte nun bereits seit mehr als zwei Tagen und Nächten verrichten, beschreibt Tröndle so: „Stellen Sie sich vor, ein Aschenbecher gerät in Brand. Sie kippen Wasser darüber und bringen ihn ins Freie. Das machen wir hier im großen Stil“, erklärt er und lacht.

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Dass sich die Feuerwehrmänner ihren Sinn für Humor bewahrt haben, hat vielleicht auch damit zu tun, dass sie gut versorgt werden. Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes, der Malteser, der Johanniter und des Arbeiter-Samariter-Bundes kümmern sich vor Ort um die Verpflegung und Betreuung. Bislang habe es zum Glück noch keine Verletzungen gegeben, betont der Stellvertretende Kommandant. „Wir haben bis jetzt noch nicht einmal ein Pflaster gebraucht.“

Stefan Tröndle am Einsatzort.
Stefan Tröndle am Einsatzort. | Bild: Schottmüller, Daniel

Auch die Kooperation mit dem Betreiber und den Firmenverantwortlichen sei angenehm verlaufen, berichtet Stefan Tröndle.

Bild 3: Jetzt sind es schon mehr als 48 Stunden: Einsatzkräfte kämpfen im ehemaligen Kompostwerk immer noch gegen die Glut
Bild: Schottmüller, Daniel

Trotzdem freut sich der Stellvertretende Kommandant schon jetzt darauf, den Schlafmangel der vergangenen Tage aufzuholen. Bis dahin werden aber wohl noch einige Arbeitsstunden vergehen.