Egal ob Schafweiden und Magerwiesen, Eichelhäher oder Apfelspinner: Anna Baur kann über die Tier- und Pflanzenwelt auf dem Hohentwiel eine Menge erzählen. Ihre Beobachtungen und Erlebnisse bei Ausflügen auf den Singener Hausberg hat die Elfjährige in ihrem Naturtagebuch festgehalten, für das sie einen ersten Preis beim BUND-Jugendwettbewerb erhielt.

Damit hatte Anna nicht gerechnet. "Als ich das Faltblatt zur Teilnahme entdeckt habe, wollte ich ein Naturtagebuch für mich selbst machen. An einen Preis habe ich gar nicht gedacht", erzählt sie im Nachhinein doch mit Stolz. Denn am Naturtage-Landeswettbewerb nahmen gut 700 junge Naturforscher teil. Bis zur Preisvergabe in Stuttgart wusste Anna noch gar nicht, was für einen Preis sie gewonnen hatte. Ihre Mutter Alexandra Baur erzählt: "Sie war sehr nervös und hatte vor Aufregung ganz kalte Hände." Dann kam die große Überraschung: Anna zählt zu den 70 Erstplatzierten in den Kategorien Einzel-, Gruppen- und Schulklassen-Wettbewerb.

Anna Baur ist seit drei Jahren in der BUND-Kindergruppe Singen und auch über ihre Familie sehr mit der Natur verbunden. Der Hohentwiel ist ein regelmäßiges Ausflugsziel. Im Text zu ihrer Einleitung schreibt sie in ihrem Naturtagebuch: "Von der Burg aus kann man bei gutem Wetter den See und die Alpen sehen, und dort sind seltene Tiere und Pflanzen anzutreffen. Darum liebe ich diesen Hohentwiel." Das ist auch ihrem lebendig gestalteten Tagebuch anzumerken, für das sie gut ein halbes Jahr lang Erkundungen auf dem Hohentwiel zusammengetragen hat. Anfangs war Anna noch Viertklässlerin, seit Schuljahresbeginn geht sie auf das Hegau-Gymnasium. Die Zeit dafür fand sie trotzdem: "Ausflüge in die Natur mag ich sehr, weil es immer etwas Tolles zu entdecken gibt", erzählt die Fünftklässlerin.

Sie hat zwölf verschiedene Themen aufgegriffen, die für die vielfältigen Lebensformen auf dem Hohentwiel stehen. Sie berichtet von den Schafen und Ziegen der Domäne, über die Streuobstwiesen, Nistkästen, Fledermäuse und weitere Bewohner des Hohentwiels, aufgezeigt und ausgeschmückt mit erklärenden Texten, zahlreichen Fotos, Zeichnungen und Bastelarbeiten. Ihr schönstes Erlebnis hatte sie mit Schäfer Michael Thonnet von der Domäne. "Für ein Bild von mir mit den Schafen hat er die ganze Herde zusammengepfiffen, ich war umringt und stand mitten unter den Schafen."

Für die Elfjährige ist klar, dass sie beim nächsten BUND-Wettbewerb wieder mitmachen wird. Auch das Thema weiß sie schon: In ihrem zweiten Naturtagebuch will Anna die Aach unter die Lupe nehmen.

 

 

Die Veranstaltung

Den Wettbewerb Naturtagebuch veranstaltet die BUNDjugend jedes Jahr. Junge Naturforscher im Alter von acht bis zwölf Jahre können allein, mit einem Freund, Freundin oder als Schulklasse über einen längeren Zeitraum Naturbeobachtungen machen und ihre Erlebnisse in einem Naturtagebuch festhalten. Dabei steht die Gestaltung wie malen, schreiben, fotografieren oder das Einkleben von gepressten Pflanzen oder Fundstücken frei. (ros)

Informationen im Internet: www.naturtagebuch.de