Die Enttäuschung über die Absage des zweitägigen Burgfests zum 50. Hohentwiel-Jubiläum am 20. und 21. Juli auf dem Singener Hausberg wegen Steinschlaggefahr war groß. Doch dann wurde es ruhig um die Festungsruine.
Zu ruhig, wie der Singener SPD-Gemeinderat Hans-Peter Storz wohl fand. Er fühlt sich vom Land über die Vorgänge auf dem Hohentwiel unzureichend informiert und ärgert sich über die lange Sperrung der Ruine. Deshalb ließ er über den für den Wahlkreis zuständigen SPD-Landtagsabgeordneten Rainer Stickelberger beim Finanzministerium des Landes eine Anfrage stellen.
Die Absage des Burgfests, die Verlegung der Konzerte auf den Rathausplatz und die Sperrung seien für die Stadt mit einem Imageschaden und erheblichen Einbußen für den Tourismus verbunden, so Stickelberger. Die Öffentlichkeit und der Gemeinderat seien nicht auf dem Laufenden gehalten worden.
Die Steinschlagzone wurde untersucht
Deshalb bitte er um Beantwortung folgender Fragen: Welche Schäden wurden festgestellt? Welche Maßnahmen zur Feststellung und Sicherung der Schäden wurden durchgeführt? Wie wird der Berg endgültig gesichert? Wann kann wieder geöffnet werden? Was kostet das Ganze?
Die Staatssekretärin Gisela Splett antwortete: Das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau habe auf Veranlassung des Landesbetriebs Vermögen und Bau Baden-Württemberg bereits zwei Tage nach dem Vorfall die Steinschlagzone untersucht.
Danach sei das betroffene Areal systematisch von einer Fachfirma durchstiegen und von losen und lockeren Steinfragmenten befreit worden. Eine Vernetzung mit hochfestem Stahldrahtgeflecht und die Errichtung eines Geröllfangzauns sollen in Zukunft die Sicherheit gewährleisten.
Kosten in Höhe von 100.000 Euro
Dann könne die Ruine wieder für Besucher geöffnet werden. „Die entsprechende naturschutzrechtliche Genehmigung und die Zustimmung des Denkmalschutzes liegen inzwischen vor.“ Die Arbeiten seien ausgeschrieben worden und sollen, wenn das Wetter mitspiele, noch in diesem Jahr erledigt werden.
Die Kosten werden auf rund 100.000 Euro geschätzt. Die Öffnung könne erst nach abschließender Freigabe durch das Regierungspräsidium Freiburg erfolgen. Die Karlsbastion sei für die Besucher weiterhin zugänglich.
Interessant wird es für den Singener Gemeinderat in der Sitzung am Dienstag, 1. Oktober. Dann soll es einen Bericht über die geplanten Arbeiten und den Zeitplan geben.