Ihr Fahrrad parken, bevor sie in den nächsten Bus oder Zug steigen, können Pendlerinnen und Pendler in Singen schon länger. Seit einem halben Jahr gibt es am Bahnhof zusätzlich die Möglichkeit, eine von 24 abschließbaren Fahrradboxen zu nutzen. Wie die erste Bilanz dazu ausfällt, davon berichtet der städtische Mobilitätsbeauftragte Axel Huber auf Nachfrage des SÜDKURIER.
„Derzeit sind 14 von 24 Fahrradboxen belegt. Angesichts der Jahreszeit ist die Auslastung sehr gut“, sagt der Mobilitätsbeauftragte. Dabei handle es sich aktuell um langfristig vermietete Boxen. Er weiß aber auch: „Mit den ersten Sonnenstrahlen werden die Belegungszahlen wieder ansteigen.“ Zur positiven Bilanz trage auch die Rückmeldungen der Nutzerinnen und Nutzern bei.
Keine Beschwerden oder Probleme bekannt
Wie Huber mitteilt, würden beim zuständigen Dienstleister, der Kienzler Stadtmobiliar GmbH, keine Beschwerden vorliegen. Auch seien dort keine technischen Probleme bekannt. Denn um eine Fahrradbox nutzen zu können, muss man sich digital anmelden. Das kann über das Bedienmodul an der Seitenwand der Boxen am Abgang Maggitunnel erfolgen oder über die App „Bike and Ride Box“.
Hat der Nutzer sich registriert, kann sowohl mit einem PIN als auch mit einem QR-Code die gewünschte Fahrradbox geöffnet werden. Anders ist es beim neuen Fahrradhaus in Gottmadingen gelaufen: Wegen technischer Probleme mit dem Zugangscode konnte die Anlage monatelang nicht in vollem Umfang genutzt werden.
Erfreulich sei laut dem städtischen Mobilitätsbeauftragten in Singen außerdem, dass es bislang zu keinen Schmierereien oder Beschädigungen gekommen sei.
Weitere Fahrradboxen gibt es erstmal nicht
Auch wenn die abschließbaren Boxen gut angenommen werden, seien aktuell keine weiteren Fahrradboxen geplant. „Die Nachfrage am Bahnhof nach Fahrrad-Abstellangeboten ist groß, aber es gibt keinen Platz“, so Axel Huber. Dennoch mache sich der Mobilitätsbeauftragte Gedanken für die Zukunft. „Langfristig sinnvolle Standorte für Fahrradboxen sind die Schienenhaltepunkte Landesgartenschau und Industriegebiet“, sagt er.

Neben den 24 Doppelstock-Fahrradboxen auf der östlichen Seite des Bahnhofs stehen Radfahrern zudem auf der westlichen Seite 170 Stellplätze der Fahrrad-Abstellanlage zur Verfügung. Diese sind jedoch nicht als Box abschließbar, sondern stehen unter einer überdachten Fläche. Die Fahrradboxen auf der Ostseite sind hingegen auch auf Elektrofahrräder ausgelegt: Die untere Boxenreihe ist mit Stromanschlüssen ausgestattet, sodass die Fahrräder während der Parkzeit geladen werden können.
Die Nutzung der Fahrradboxen ist kostenpflichtig. Die Mietgebühr beginnt bei 1,50 beziehungsweise 2 Euro mit Lademöglichkeit für einen Tag. Für einen Monat beträgt sie 15 beziehungsweise 20 Euro. Es sind auch Mietzeiten von einer Woche oder einem Jahr möglich.
Das Bestücken mit Rädern wird in der Box durch eine Schienenführung ermöglicht. In der oberen Reihe sind die Schienen herausziehbar und können auf Kniehöhe abgesenkt werden, wodurch das Fahrrad bequem positioniert und eingeschoben werden kann.