Das Virus bleibt, das Infektionsgeschehen nimmt wieder zu – sowohl in Singen, als auch im Landkreis Konstanz. Nun gibt es sogar einen ersten Corona-Fall in einer Singener Kindertagesstätte. „In der Kita Twielfeld wurde eine Mitarbeiterin positiv getestet, sie zeigt aber offenbar keine Symptome“, erklärt der Pressesprecher der Stadt Singen, Achim Eickhoff.
„Am Mittwochmittag wurde es bekannt, seitdem sind wir in engem Austausch mit dem Gesundheitsamt„, berichtet Kita-Leiterin Alexandra Heim. Ihre Mitarbeiterin sei getestet worden, nachdem die Kontakte eines anderen Corona-Falls überprüft wurden. „Man konnte die Infektionskette genau nachvollziehen. Deshalb wurde angeordnet, dass unsere Mitarbeiterin einen Test macht. Es geht ihr aber nach wie vor gut“, sagt Heim. Auch die anderen Erzieherinnen der Gruppe seien bislang symptomfrei, berichtet Alexandra Heim.
Für die Fachleute des Gesundheitsamtes braucht es aber Gewissheit. Deshalb seien die Kinder und Erzieherinnen der betroffenen Gruppe getestet worden, so Heim. Zudem habe am Donnerstagabend für Eltern die Möglichkeit bestanden, sich in der Einrichtung testen zu lassen. „Bis auf vier Familien haben auch alle dieses Angebot angenommen“, sagt die Kita-Leiterin.

Insgesamt 20 Kinder und vier Mitarbeitende müssen nun zunächst in Quarantäne bleiben – voraussichtlich bis einschließlich Donnerstag, 30. Juli. „Geschwister der Kinder dieser Gruppe, die zum Teil die Krippengruppe der Kita besuchen, dürfen weiterhin die Kita besuchen“, führt Achim Eickhoff auf SÜDKURIER-Nachfrage aus. „Den Eltern wird aber geraten, dass sie auch diese Kinder zunächst zu Hause betreuen.“ Erzieherinnen die negativ getestet werden, dürfen nach der Quarantäne dann wieder ab dem 31. Juli arbeiten.
Vorplanung verhindert Komplettschließung
Durch aufwendige Planung konnte die Komplettschließung der Einrichtung vermieden werden. „Die Kita Twielfeld hat nach Möglichkeit in geschlossenen Gruppen gearbeitet, weshalb zu diesem Zeitpunkt tatsächlich nur eine der insgesamt vier Gruppen betroffen ist“, so Eickhoff.
Die anderen drei Kita-Gruppen dürften weiterhin geöffnet bleiben. Die Erzieherinnen dieser Gruppen seien aber aufgefordert worden, sich bei ihrem jeweiligen Hausarzt testen zu lassen. Die Eltern seien über all diese Schritte informiert worden. Sie könnten ihre Kinder natürlich auch bis 30. Juli daheim lassen.
Sicherheit durch räumliche Trennung
„Wir haben ein strenges Hygieneschutzkonzept, unsere Gruppen sind nach Farben aufgeteilt – jede Gruppe darf sich nur in den Räumlichkeiten aufhalten, die ihr zugeordnet ist“, führt Alexandra Heim aus. „Jede Gruppe hat eigenes Inventar und eigene Toilettenanlagen. Deshalb war es unproblematisch, dass die Kinder der nicht betroffenen Gruppe weiterhin zu uns kommen“, erläutert die Kita-Leiterin.
Von Panik sei in der Tagesstätte nichts zu spürbar. „Die Stimmung ist gut – den Umständen entsprechend sogar relativ entspannt“, sagt Heim. Mit einem Augenzwinkern fügt sie hinzu, dass die Kinder, die weiter die Einrichtung besuchen können, sich sogar freuen würden, mehr Platz zur Verfügung haben.
Ansonsten heißt es abwarten: Die Testergebnisse der Erzieherinnen der betroffenen Gruppe liegen laut Achim Eickhoff voraussichtlich in zwei bis drei Tagen vor: „Sobald wir Näheres vom Gesundheitsamt erfahren, werden wir informieren“, kündigt der Pressesprecher an.