Singen Ein offensichtlich zeitloses Stück Gesellschaftskritik mit einem ordentlichen Schuss schwarzen Humors hat Ödön von Horváth mit seinem Schauspiel von „Kasimir und Karoline“ geschrieben. Das Färbe-Ensemble inszeniert die Groteske als Sommertheater im Färbe-Garten. Zur Generalprobe am Donnerstag, 12. Juni, verlost der SÜDKURIER je zwei Plätze für drei Gewinner. „Die Proben zum Sommerstück haben längst begonnen, und inzwischen ist auch die Bühne im Färbe-Garten dafür aufgebaut“, berichtet Färbe-Chefin Cornelia Hentschel. Das Ensemble steht, und neben den aktuellen Gesichtern kommen auch einige alte Bekannte zurück auf die Färbe-Bühne.

Auf der Bühne geben Nikkel Schüler den Kasimir und Carla Striewe seine Karoline. Ralf Beckord kommt als Kommerzienrat Rauch, Daniel Leers als Landgerichtsdirektor Speer, Julius Barner als Schürzinger. Elmar F. Kühling gibt den Gauner Märtel, Magdalena Herzberg seine Liebste Erna. Weiter mit dabei sind Jocelyne C. Dala, Penelope und Winona Kühling sowie Stefan Wallraven als Sanitäter. Regie führt Andreas von Studnitz. Ihn reizt das Thema besonders: „Es ist ein zeitloses Stück, das die Widersprüche von persönlichen Sehnsüchten und gesellschaftlichen Missständen thematisiert“, formuliert von Studnitz seinen Ansatz zur Inszenierung. „Kasimir und Karoline“ hat Ödön von Horváth als Volksstück angelegt. Gleich zu Beginn gibt er dem Ensemble in der ersten Regieanweisung einen entscheidenden Hinweis mit auf den Weg: Das Stück spiele in „unserer Zeit“. Zur Uraufführung war das München in der Zeit der Weltwirtschaftskrise vor knapp hundert Jahren. Seither hat sich die Welt weitergedreht, doch manches bleibt eben scheinbar unveränderlich. „Das Motto des Stückes lautet: Und die Liebe höret nimmer auf“, verrät Cornelia Hentschel.

Sie freut sich ganz besonders, mit dem Sommertheater 2025 im Färbe-Garten ab Freitag, 13. Juni, einen modernen Klassiker präsentieren zu dürfen. „Der von den Nazis verfolgte und 1936 aus Deutschland verwiesene österreichisch-ungarische Schriftsteller Ödön von Horváth kommt zum ersten Mal bei uns auf unserem Spielplan“, so Hentschel. Mit seinem komödiantischen Volksstück „Kasimir und Karoline“ wolle das Ensemble die Besucher in den Trubel des Münchner Oktoberfestes zur Zeit der großen Weltwirtschaftskrise im vorigen Jahrhundert entführen, wo der arbeitslose Chauffeur Kasimir und seine Braut Karoline für einen Tag ihre Alltagssorgen vergessen möchten. „Dabei treffen sie auf mancherlei kuriose, abenteuerliche und zwielichtige Gestalten, die ihrerseits Zerstreuung suchen und es nicht immer gut mit den beiden meinen.“ Und es zeigt sich, dass viele Sorgen und Sehnsüchte von damals auch heute noch ihre Gültigkeit haben.

Noch vor der Premiere am 13. Juni haben drei SÜDKURIER-Leser samt Begleitung die Gelegenheit, das Stück im Färbegarten bei der Generalprobe am Donnerstag, 12. Juni, zu erleben. Da in der Färbe momentan noch die Renovierungsarbeiten nach dem großen Wasserschaden laufen, wird der Garten zur Münchner Wies‘n, wo die Gäste an der Open-Air-Bühne mit kleinen Speisen und Getränken bewirtet werden. „Wir improvisieren eine Kirmes-Besenwirtschaft für unsere Besucher“, kündigt Hentschel an. Die Neueröffnung der Theaterkneipe werde zum Theaterfest am 14. September geplant. „Bei Regen gibt es wieder eine attraktive Bühne in der Basilika, sodass die Vorstellungen in jedem Fall stattfinden“, verspricht die Theater-Chefin. Über den Spielort werde kurzfristig am jeweiligen Tag je nach Wetterlage entschieden. Sie rät allen Theatergästen, den Temperaturen angemessene Kleidung mitzubringen.

So können sie mitmachen

Mitmachen ist wie ganz einfach: Wer Karten für die Generalprobe am Donnerstag, 12. Juni, 20.15 Uhr, im Garten des Kneipentheaters an der Schlachthausstraße gewinnen möchte, muss bis Montag, 9. Juni, das Lösungswort „Sommertheater“ unter der SÜDKURIER-Nummer 01379/37050041 angeben. Ein Anruf kostet 50 Cent aus dem Festnetz, Mobilpreise sind höher. Bitte Namen, Adresse, Telefon und Lösungswort nennen. Die Namen der drei Gewinnerinnen oder Gewinner werden am Mittwoch, 11. Juni, in der Singener Lokalausgabe bekannt gegeben.