28 junge Forscherinnen und Forscher aus Singen und Umgebung hatten ihren großen Auftritt im Trainingscenter von Karl Storz in Tuttlingen. Dort präsentierten die Teilnehmer dreier Singener Schulen und vom Schülerforschungszentrum ihre Projekte bei den Wettbewerben „Jugend forscht“ und „Jugend forscht Junior“. Nun haben sich die Teilnehmer noch einmal im Schülerforschungszentrum Singen zusammengefunden, um ihre Projekte kurz vorzustellen. Dabei zeigte sich, dass der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind – ob mit einem intelligenten Briefkasten, einem nachgebauten Hundebein oder künstlicher Intelligenz für Schach.

Großes Lob für junge Forscher

Der Schulleiter der Hohentwiel-Gewerbeschule und Vorsitzender des Trägervereins des Schülerforschungszentrums Singen, Stefan Fehrenbach, dankte allen Teilnehmern für ihr Engagement. „Ihr habt was Tolles geleistet und vielleicht auch gelernt, dass Euer Projekt noch optimiert werden kann“, so Fehrenbach. An die jungen Forscher appellierte er, weiter im Schülerforschungszentrum zu forschen. Im September 2020 hatten 49 Gründungsmitglieder den Trägerverein für das SFZ auf den Weg gebracht. Im Juni 2021 hat es vom Kultusministerium auch die Anerkennung als „Außerschulisches Forschungszentrum“ (AFZ) bekommen.

Beim Jugend-Forscht-Wettbwerb in Tuttlingen waren zahlreiche Teilnehmer aus Singen und Umgebung am Start. Mit im Bild auch die ...
Beim Jugend-Forscht-Wettbwerb in Tuttlingen waren zahlreiche Teilnehmer aus Singen und Umgebung am Start. Mit im Bild auch die betreuenden Lehrer (von links) Karl Laber und Daniel Reinke sowie (von rechts) Gerd-Andreas Klasen, Stefan Fehrenbach und Martin Stübig. | Bild: Susanne Gehrmann-Röhm

Adrian Lüdtke (17) und Leonard Scherf (17) beispielsweise haben für die Präsentation ihres Schlafzyklus-Weckers ein kleines Bett mit einem darauf liegenden Teddy-Bär zur Präsentation nach Tuttlingen mitgenommen, damit sie den Wecker im richtigen Moment der Schlafphase dank der entwickelten Technik auslösen lassen können. Nur in der Leichtschlafphase soll der Wecker klingeln – so der Plan der beiden Schüler der Hohentwiel-Gewerbeschule (HGS). Mit ihrem Projekt erreichten die beiden eine Weiterleitung zum Landeswettbewerb, der im April in Heilbronn stattfindet.

Ein Preis für die Hohentwiel-Gewerbeschule

Karl Laber, der die meisten der Gruppen betreut hat, sagte: „Ihr seid alle Gewinner!“ Die Hohentwiel-Gewerbeschule freut sich außerdem über den Schulpreis für die große Zahl an Projekten. Diesen Preis, den Stefan Fehrenbach in „Karl-Laber-Preis“ umbenannte, weil dieser sich seit Jahren sehr für die Teilnehmer einsetzt, gab es schon 2023 und 2024.

Vor allem die Projekte für „Jugend forscht Junior“ sind überwiegend im Schülerforschungszentrum entstanden. So entwickelten Jona Rehfeld (14) und Finn Glück (10) eine Social-Media-App und Emil Holtgrewe (11) konstruierte einen Roboterfinger, der Gesten erkennen kann. Zeno Horvath, Hannes von Glinowiecki und Pius Eugen Maier haben ihren intelligenten Briefkasten mit einem Fingerabdrucksensor als Zugangsberechtigung ausgestattet. Eine optische Anzeige zeigt an, ob Post drin ist.

Matthias Wässle und Noah Honsell haben aus Fischer-Technik einen handgesteuerten Roboter gebaut.
Matthias Wässle und Noah Honsell haben aus Fischer-Technik einen handgesteuerten Roboter gebaut. | Bild: Susanne Gehrmann-Röhm

Matthias Wässle und Noah Honsell (beide 12) vom Hegau-Gymnasium werkeln gern mit Fischer-Technik und präsentierten ihren handsteuerbaren Roboter, während Samuel Zenker (13) und Pius Lohwasser (14) ein Hundebein nachgebaut haben. Beim Projekt „Entwicklung der Varoamilbenpopulation in Bienenvölkern“ von Louisa Oßwald (11) und Valerie Müller (12) kam heraus, dass Bücherskorpione keinen Einfluss auf die Population haben. Dafür hatten die Schülerinnen vier Bienenvölker betreut.

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Bei den Älteren ging es in den Projekten, allesamt von der HGS erarbeitet – vereinfacht ausgedrückt – viel ums Programmieren. Julian Röhring (18) hat „Deep Decrypt“ entwickelt, um Grenzen der aktuellen Verschlüsselungsmethoden aufzuzeigen. David Bock (17) beschäftigte sich mit Mess- und Analysegeräten für Digitalsignale. Und Josua Spannagel (18) fragte sich, ob es möglich ist, ein kryptografisch sicheres Verschlüsselungssystem zu entwickeln.

Elisabeth-Sophie Weber (17) und Maike Honold (17) haben mit ihrem Cockpit-Pissoir ein biologisch abbaubares Urinal geschaffen, das zum Beispiel von Segelfliegern genutzt werden könnte. Eine Künstliche Intelligenz (KI) für Schach hat es Ben Wacker (17) angetan. „Noch schlage ich sie“, sagte er. Es gebe noch Luft nach oben. Marinus Holm (18) hat bei seinem Projekt den Energiegewinn durch Aufwind untersucht, während Konrad Hoffstätter ein Napoleons-Pendel als Windgenerator gebaut hat.

Das iPad mit Bewegung aufladen

Mit ihrer Bewässerungsanlage für Pflanzen können Mara Frömter (16) und Sarah Reinbold (16) durch Sensoren Werte für die Bodenfeuchtigkeit, Temperatur, Regen und Parameter der Pflanze erfassen. Julian Röhring hat gemeinsam mit Erik Herrmann (17) aufgezeigt, wie man Schülern Bewegungsmöglichkeiten bieten kann und gleichzeitig das iPad auflädt. Eine umweltfreundliche Zigarettenbox mit Aschenbecher, die Simon Spitznagel und Denis Joshua Cambur gebaut haben, soll vermeiden, dass Kippen einfach so weggeworfen werden.