Allen Grund zur Freude hat Sabrina Geng, Assistenzärztin am Singener Klinikum. Sie konnte – wie es in einer Pressemitteilung des Gesundheitsverbundes im Landkreis Konstanz (GLKN) heißt – jüngst mit ihrer Long-Covid-Substudie mit der Fragestellung „Fatigue und Depression nach mildem COVID-19; Auswirkung der Infektion oder der Pandemie?“ einen Wissenschaftsnachwuchspreis beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) in Wiesbaden erringen.
Schon die Nominierung war ein Erfolg
Die Studie fand zwar in Kooperation mit den Kliniken Schmieder, dem Institut für Herzinfarktforschung Ludwigshafen und dem Gesundheitsamt des Landkreises Konstanz statt, aber außer dem Klinikum Singen seien für den Preis nur Universitätskliniken nominiert gewesen. „Umso erfreulicher, dass Sabrina Geng die Juroren mit ihrem Vortrag überzeugen konnte“, betont ihr Vorgesetzter Marc Kollum, Chefarzt der Singener Kardiologie. Alleine die Nominierung sei schon ein Erfolg gewesen.
Die Zusammenfassung der zentralen Inhalte ihrer wissenschaftlichen Arbeit hinsichtlich Thematik, Methodik und Ergebnisse wurde aus mehr als 100 Einreichungen für den Young Investigator Award (YIA) nominiert. Unter den letzten neun Bewerben habe sich – wie es in der Pressemitteilung heißt – die junge Assistenzärztin aus Rielasingen-Worblingen souverän gegenüber ihren Mitbewerbern durchsetzen können und den dritten Platz erreicht. „Das Preisgeld von 1000 Euro stellt sie dem Studienzentrum zur Verfügung“, heißt es in der Mitteilung des GLKN.
Auszeichnung für Doktorarbeit
Geng hatte ihre Studie in einem Kurzvortrag präsentiert und Fragen hierzu beantwortet. Ihre Studie belegt, dass Fatigue und Depression nicht allein durch die Pandemie und deren Maßnahmen verursacht werden, sondern in direktem Zusammenhang mit der Infektion stehen. Das könne man daran festmachen, dass das Auftreten von Depression und Fatigue etwa drei Mal häufiger in der Sars-Cov-2-positiven Gruppe auftrat – verglichen mit der Kontrollgruppe.
Ihre Studie habe sie am Studienzentrum Hegau-Bodensee des Klinikums Singen gemacht. Die Studie, zugleich ihre Doktorarbeit, gehört als Substudie zu der groß angelegten Sars-Covid-19-Herzinsuffizienz-Hauptstudie der beiden Assistenzärzte Elisabeth Balensiefen und Jonas Haberland am Studienzentrum Hegau-Bodensee am Klinikum Singen. Auch deren Studie wurde beim Kongress gewürdigt. „So klare Ergebnisse über einen langen Beobachtungszeitraum mit wertvollen wissenschaftlichen Erkenntnissen konnten wir nur durch gute Teamarbeit und die hohe Motivation aller Mitglieder des Studienzentrums erreichen“, erklärt die Preisträgerin Sabrina Geng.
Und weiter: „Wir arbeiten nun seit fast zwei Jahren an der Datenerhebung, Datenanalyse, an den Texten zur Veröffentlichung und schlussendlich der Präsentation.“