Dieses Boeuf ist hitverdächtig

Es ist ein uralter französischer Klassiker: Boeuf bourguignon. Dabei ist das Geheimnis des Schmortopf-Gerichtes einfach, viel Kochwissen oder gar Kochtalent braucht man eigentlich nicht. Das Einzige, was benötigt wird, ist Zeit. Und gerade an Weihnachten, wo alles immer super stressig ist, ist das Boeuf ein echter Geheimtipp. Denn ob das Ganze vier, fünf oder sechs Stunden schmort, spielt keine Rolle. Im Gegenteil: Je länger auf dem Herd, desto zarter, saftiger und besser.

Steht auf Boeuf Bourguignon und seine Begleiter: Matthias Güntert.
Steht auf Boeuf Bourguignon und seine Begleiter: Matthias Güntert. | Bild: Matthias Güntert

Zartes vom Kalb: ein Fest für die Sinne

Ursprünglich aus Ungarn stammend, ist Gulasch heutzutage ein fester Bestandteil der österreichischen und bayerischen Küche. Auch im Ländle hat sich das deftige Wintergericht durchaus etabliert. Für mich ist es ein wahrer Festtagsklassiker: Seit Jahrzehnten pflegt meine Familie die Tradition, in der Weihnachtszeit ein feines Kalbsgulasch zu kochen, das dann am zweiten Weihnachtsfeiertag genüsslich verzehrt wird. Viele kennen eher das Rindergulasch, doch wir bevorzugen das zarte Fleisch des Kalbs – es zergeht schön auf der Zunge und ist zusammen mit der aromatischen Sauce eine Freude für die Geschmacksknospen. Es braucht zwar seine Zeit, aber der Aufwand lohnt sich.

Lara Reinelt wahrt die Familientradition.
Lara Reinelt wahrt die Familientradition. | Bild: Svetlana Reinelt

So festlich kann ein Huhn sein

Ich höre schon die Frage: Ein Hähnchen? Zu Weihnachten? Das ist aber gar nicht festlich! Das typische Weihnachtsgeflügel ist zwar die Ente oder sogar eine Gans, doch haben die Vögel aus meiner Sicht einige Nachteile: Werden oft trocken und sind meistens so groß, dass man noch sehr lange von den (noch trockeneren) Resten hat, wenn man nicht gerade mit einer Fußballmannschaft verwandt ist. Warum also nicht mal einem Hähnchen die Chance geben, an so einem Feiertag zu glänzen? Das perfekte (und erstaunlich einfache) Geflügelgericht, welches Gäste dennoch beeindruckt: spanisches Knoblauchhähnchen aus dem Ofen. Saftig und mit viel leckerer Sauce für jede Beilage geeignet. Und mit Knoblauch verhält es sich wie mit Liebe: Man kann nie genug davon haben. Perfekt für Weihnachten also.

Hat ein Herz für Knoblauch: Anna-Maria Schneider.
Hat ein Herz für Knoblauch: Anna-Maria Schneider. | Bild: Schneider, Anna-Maria

Semmelknödel sind die perfekte Beilage

Ob bei Braten oder Gulasch: Wenn es viel Sauce gibt, sind Knödel perfekt, um diese aufzusaugen und noch besser zu werden. Man kann ja nicht immer Spätzle essen, oder? Und gerade bei den Weihnachts-Schlemmereien ist Abwechslung willkommen. Dabei ist es nicht nur Geschmackssache, ob man zu Kartoffel- oder Semmelknödeln greift, sondern auch eine Frage der Region. Im süddeutschen Raum sind Semmelknödel populärer. Und dafür braucht man nicht einmal wirklich Semmeln, sondern kann auch einfach Toastbrot aus dem Vorrat nutzen. So macht es seit Jahrzehnten die schwäbische Nachbarin.

Zu vielen Weihnachtsgerichten passen Knödel.
Zu vielen Weihnachtsgerichten passen Knödel. | Bild: Arndt, Isabelle

Die Knödel sind dann schnell vorbereitet und gerollt, anschließend brauchen sie nur noch 20 Minuten in simmerndem Salzwasser. Das Simmern ist wichtig, denn in kochendem Wasser könnten sie auseinanderfallen. Wer die Knödel vorbereiten möchte, kann sie etwas früher aus dem Wasser holen und vor dem Servieren nochmal kurz darin erhitzen.