Singen Wenn Frühchen auf die Welt kommen, ist das mit vielen medizinischen Herausforderungen verbunden. Umso wichtiger sind Geborgenheit und Nähe. Dafür haben Schüler der sechsten Klasse des Friedrich-Wöhler-Gymnasiums in Singen bunte Helfer gehäkelt: Kleine Oktopusse mit fröhlichen Gesichtern wurden gehäkelt und an die Neonatologie des Hegau-Bodensee-Klinikums (HBK) gespendet. Darüber informiert der Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz in einer Mitteilung.
Begleitet von den Lehrerinnen Julia Kaiser und Katharina Kühnle übergaben die Sechstklässler ihre Werke an Christine Treutmann (stellvertretende Stationsleitung der Kinderintensivstation), Oberärztin Friederike Eilbracht und Nadja Banders (Bereichsleitung Pflegedienst). Was auf den ersten Blick wie ein Kuscheltier aussieht, ist laut der Mitteilung mehr. Die gehäkelten Tentakel erinnern die Babys an die Nabelschnur im Mutterleib. Sie bieten Halt, beruhigen und fördern das Sicherheitsgefühl. Zudem helfen sie, dass sich die Frühchen weniger an medizinischen Schläuchen oder Kabeln festhalten.
„Die kleinen Patientinnen und Patienten machen mit ihrer Familie eine herausfordernde Zeit durch“, erklärte Eilbracht. „Solche Gesten schaffen einen positiven Moment – und helfen so den Frühgeborenen, den Familien und auch unserem Team.“ Die Neonatologie ist Teil des Perinatalzentrums Level 1, dort werden auch extrem kleine Frühgeborene und schwerkranke Babys versorgt.
Dass sich junge Menschen aus der Region so engagiert einbringen, freut das Team: „Man spürt in jedem einzelnen Oktopus, wie viel Herz in dieses Projekt geflossen ist“, sagt Treutmann. „Für unsere Frühgeborenen sind diese kleinen Figuren echte Trostspender – und für uns alle ein Zeichen liebevoller Unterstützung aus der Region.“ Die Aktion war Teil der Projektwochen des Friedrich-Wöhler-Gymnasiums. Eine Familie war von der Spende sehr angetan. So konnten die Schüler einen der kleinen Patienten treffen. Das Baby klammerte sich an die Tentakeln – ein bewegender Moment, der zeigte, wie schnell diese kleinen Trostspender wirken. (pm/sav)