16:30 Uhr: Aufräumarbeiten im Cano dauern an
Feuerwehr und Reinigungskräfte sind im Einkaufszentrum Cano aktiv dabei, Wasser aus dem Untergeschoss abzupumpen und Flächen zu säubern, meldet Center Managerin Kitty Molnar. Aufgrund des Starkregens sei an einigen Stellen Wasser eingedrungen, etwa durch Wasserabläufe in Küchen der Personalräume, oder Toiletten. Für Kunden bliebe das Untergeschoss nach wie vor geschlossen, da Rutschgefahr bestehe, sagt Molnar. Der Shopping-Betrieb würde dadurch stark beeinträchtigt. „Dank der Feuerwehr und unseren Reinigungskräften, die den Wasserschaden beseitigen, kann das Untergeschoss wahrscheinlich in einer Stunde schon wieder geöffnet werden“, sagt Molnar.
14.45 Uhr: Das Wasser stand 40 Zentimeter hoch
Nach und nach lässt die Unwetterlage im Hegau nach. Auch in Gottmadingen ziehen die Einsatzkräfte gegen Mittag langsam ab. Laut Feuerwehrkommandant Stefan Kienzler sei man aktuell dabei, die Hälfte der Feuerwehrleute zurück in die Feuerwehrhäuser zu rufen. Insgesamt seien 60 Einsatzkräfte in ganz Gottmadingen verteilt gewesen – aus allen Abteilungen. Kienzler beschreibt die Situation am Mittwochmorgen wie folgt: „Das war so viel Wasser, da hatten wir keine Chance.“ Vor allem die Ortsmitte in Gottmadingen habe es laut Kienzler abbekommen. Dies hänge mit den vielen Baustellen, den enormen Wassermassen und Holz, das die Abflüsse verstopft habe, zusammen. „In der Lindenstraße stand das Wasser 30 bis 40 Zentimeter hoch“, so Kienzler. Vorsorglich habe die Feuerwehr zudem angeordnet, dass Gottmadinger Kindergärten und die Grundschule nicht verlassen werden dürfte. „Es bestand keine akute Gefahr, es war vielmehr eine Vorsichtsmaßnahme“, beruhigt Kienzler.
Auch in weiteren Hegau-Gemeinden zieht die Feuerwehr ihre Einsatzkräfte zurück. In Hilzingen etwa, entspannt sich die Einsatzlage, wie Pressesprecher Tobias Springmann schildert. So seien bei insgesamt 30 Einsätzen rund 65 Feuerwehrangehörige im Einsatz gewesen, man starte nun mit den Aufräumarbeiten, erklärte Springmann weiter.
13.10 Uhr: Die großen Unterführungen sind wieder offen
Die Unterführungen in der Güter- und in der Rielasinger Straße sind wieder offen und befahrbar, wie sich vor Ort zeigt. In der Rielasinger Straße stehen allerdings noch beschädigte Autos in der Unterführung.
13 Uhr: Engen erwischt es kaum
Der obere Hegau ist heute Morgen vom Starkregen weitestgehend verschont geblieben. Wie der Engener Feuerwehrkommandant Markus Fischer berichtet, war seine Wehr lediglich im Kindergarten St. Martin im Einsatz. Hier sei Wasser ins Gebäude eingedrungen, was von der Feuerwehr und von den Hausmeistern abgepumpt wurde. „Es gab wohl einige Keller, in die das Regenwasser gelaufen ist“, so Fischer. Doch die Hilfe der Feuerwehr wurde hierfür nicht benötigt.
Die Einschätzung von Feuerwehrkommandant Fischer aus Engen deckt sich mit den Meldungen aus dem Polizeipräsidium Konstanz. Laut dessen Presseabteilung habe sich das Unwetter auf das Gebiet rund um Singen und die südlichen Hegau-Gemeinden – etwa Gottmadingen, Rielasingen-Worblingen und Hilzingen – zentriert. Am Mittwochmorgen seien in der Pressestelle kaum weitere Einsätze im Landkreis gemeldet worden, teilt eine Sprecherin mit.
12.20 Uhr: Singens Feuerwehrkommandant Mario Dutzi gibt ersten Überblick
Was Singen normalerweise vor Starkregen schützt, nämlich der Hohentwiel, hat die Wassermassen heute verstärkt. Denn das Regengebiet sei von Osten herangezogen, die Wolken hätten sich dann am Singener Hausberg abgeregnet, so Singens Feuerwehrkommandant Mario Dutzi.
Etwa 100 Einsätze seien am Mittwochvormittag mehr oder weniger gleichzeitig erfasst worden, so Dutzi. Überwiegend sei es dabei um Starkregen gegangen. Die Einsätze konzentrieren sich demnach auf die Innenstadt, betroffen seien auch das Einkaufszentrum Cano, das Warenhaus Karstadt und die Turnhalle der Ekkehard-Realschule. In den Singener Ortsteilen habe es bis gegen Mittag keine Einsätze gegeben.
Knapp 150 Einsatzkräfte aus allen Abteilungen seien mit 24 Fahrzeugen im Einsatz, außerdem der DRK-Ortsverein für die Verpflegung, eine Einsatzeinheit für die Betreuung von Personen und ein Wechselladerfahrzeug der Feuerwehr Radolfzell.
Große Unterführungen sollen bald wieder frei sein
Das Hauptaugenmerk der Feuerwehr lag auf den Unterführungen unter der Bahnlinie. Vor allem die für den Straßenverkehr wichtigen Unterführungen der Güter- und der Rielasinger Straße waren Schwerpunkte. Diese hätten zeitweise 1,50 Meter bis 2 Meter tief unter Wasser gestanden, so Dutzi. Das führte stundenlang zu zähem Verkehr auf Singener Straßen.
Trotz der Überflutungen seien einzelne Autofahrer in die Unterführungen gefahren, was die Einsatzkräfte zusätzlich gefordert hätte, so Dutzi. Autofahrer mussten demnach versorgt werden, dafür sei auch ein Boot an den Einsatzstellen gewesen. Ärgerlich sei, dass die Unterführungen dann auch für Feuerwehrautos dicht seien – die großen Fahrzeuge der Einsatzkräfte könnten nämlich bis zu einer Wattiefe von 50 Zentimetern durchaus durch Wasser fahren, so der Kommandant. Personen seien in den Unterführungen allerdings nicht verletzt worden.
Die kleineren Unterführungen an Schlachthausstraße und Schwärzehof seien ebenfalls vollgelaufen. Dort werde auch noch Wasser abgepumpt, ehe sie wieder befahrbar seien, so Dutzi. Die Unterführungen an Güter- und Rielasinger Straße dürften hingegen schon in Kürze wieder frei sein.
Man werde alle Einsatzstellen anfahren, sagte Mario Dutzi auch noch. Angesichts der Masse an Einsätzen würden diese allerdings priorisiert, sodass es bei wenigen Zentimetern Wasser im Keller zu Wartezeiten kommen könne. Zu den Gebäuden, in die Wasser eingedrungen ist, zählt auch das Gasthaus Kreuz beim Kulturzentrum Gems. Dies teilt Betreiber und Küchenchef Sebastian Kopitzki mit.
12 Uhr: Bahn gibt bekannt: Bis Betriebsschluss nur noch Ersatzverkehr zwischen Singen und Engen
Die Pressestelle der Deutschen Bahn gibt Informationen zur Streckensperrung zwischen Singen und Engen heraus. In diesem Abschnitt seien durch den Starkregen Gleise unterspült, weswegen dort keine Züge fahren könnten. Aufgrund von Blitzschlägen an technischen Einrichtungen ließen sich zudem mehrere Weichen nicht mehr stellen. Ab sofort bis zum Betriebsschluss am heutigen Mittwoch werde daher ein Ersatzverkehr gefahren.

11.25 Uhr: Auch Gottmadingen mit allen Einheiten bei den Wassermassen
Laut Feuerwehrangaben ist auch die Gottmadinger Feuerwehr mit allen verfügbaren Einheiten der Ortsteile im Einsatz. Bei den Einsätzen handelt es sich meist um vollgelaufene Keller. Auch die Bahnunterführung in der Hilzinger Straße ist aktuell noch unbefahrbar überflutet. Die wohl einzige Zufahrt aus Singen, die Unterführung in der Gewerbestraße, kann kaum befahren werden. Dort sammeln sich ebenfalls gehörige Wassermengen.
In der Ortsmitte in Gottmadingen sieht die Lage hingegen brenzliger aus. Videos in den sozialen Medien zeigen den Riederbach, der über die Ufer getreten ist und den Ortskern überflutet hat.
11.20 Uhr: Vollalarm in Hilzingen
Alle Abteilungen der Hilzinger Feuerwehr sind aktuell ausgerückt. Laut Pressesprecher Tobias Springmann konzentrieren sich die Einsätze auf die Umgebung des Steinerbächles und das Hilzinger Gewerbegebiet. Die übergelaufenen Bäche im Ort sorgen dabei für überflutete Gebäudekeller. Die Feuerwehr ist aktuell an 20 Einsatzstellen beschäftigt und arbeitet weitere nach Priorisierung ab, vermeldet der Pressesprecher.

11.15 Uhr: Das Auto in der Güterstraße wird geborgen
An der Unterführung in der Singener Güterstraße stehen Mitarbeiter der Technischen Dienste der Stadt bereit, um das Auto zu bergen, das heute Morgen in den gesammelten Wassermassen versunken ist.
10.45 Uhr: In Rielasingen werden Wassermassen abgepumpt
Rund 45 Einsatzkräfte der Feuerwehr Rielasingen-Worblingen errichten im Ort Sandsacksperren, wo es notwendig sei, sagt Kommandant Viktor Neumann. Nötig sei das vor allem nahe der Aach, die wegen Starkregen übergeschwappt sei. In der Gartenstraße, Niedergasse und Hauptstraße in Rielasingen stünde das Wasser heute Morgen kniehoch. „Wir haben eine hohe Anzahl von überfluteten Kellern und Tiefgaragen und beginnen jetzt, Wasser abzupumpen“, schildert Neumann.

Die Scheffelschule und der Kindergarten Rielasingen seien schon evakuiert worden. Verletzte oder Tote gebe es keine, so der Kommandant. Momentan würde der Wasserpegel wieder fallen. Die Regenmenge behielten Einsatzkräfte im Auge. Auch der Verwaltungsstab der Gemeinde sei aktiv.
10.30 Uhr: Starker Regen sorgt für Land unter
In Singen und dem Hegau geht am heutigen Mittwochvormittag die Welt unter. Starkregen sorgt für große Beeinträchtigungen im täglichen Leben. In Singen sind die beiden wichtigsten Unterführungen unter der Bahnlinie unter Wasser, was für Verkehrsbehinderungen sorgt.

Die Feuerwehr ist im Dauereinsatz. Auch die Bahnstrecke zwischen Singen und Engen ist derzeit gesperrt, wie Anzeigen am Singener Bahnhof zeigen und die Polizei bestätigt. Zahlreiche Reisende sitzen am Singener Bahnhof fest. Einer, der die Sache noch recht entspannt sieht, ist Florian Koteczka. Er sei morgens von Mühlhausen her nach Singen gekommen, die Hinfahrt gegen 8.30 Uhr sei noch normal gelaufen. Gegen 10 Uhr wartet er auf den Zug, der ihn wieder in Richtung Engen bringen soll – und der wohl nicht kommt. Doch er sagt: „Im Vergleich zu den meisten Leuten hier habe ich wohl am wenigsten Stress deswegen.“ Sein Tagesablauf sei jedenfalls nicht zerstört.