Die Parkscheinautomaten in Singen sind alt. Und zwar so alt, dass es keine Ersatzteile mehr für sie gibt. Aus diesem Grund muss die Stadt 50 Parkautomaten im gesamten Stadtgebiet erneuern, wie der städtische Mobilitätsmanager Axel Huber im Verwaltungs- und Finanzausschuss informierte. Die Automaten seien laut Huber seit fast 20 Jahren im Einsatz. Ein Teil von ihnen sei bereits als „Organspender“ für andere Automaten genutzt worden, wie er es schildert.
„Es muss dringend etwas passieren. Dort, wo wenig geparkt wird, haben die Technischen Betriebe das Innenleben der Automaten schon abgebaut, um andere zu finanzieren“, so Huber weiter. Laut Sitzungsunterlagen seien dadurch nur noch 42 von 53 Parkautomaten im Singener Stadtgebiet in Betrieb.
Hinzu kommt laut Huber, dass die jetzigen Automaten technisch anfällig seien. „Die PV-Anlagen auf der Oberseite sind veraltet oder funktionieren nicht mehr. Die Batterien zur Stromversorgung sind ebenfalls veraltet und
binden unnötige Arbeitskraft, da sie regelmäßig gewechselt und neu geladen werden müssen.“ Ergänzend gebe es beim Druck der Parkscheine fast täglich Schwierigkeiten, zum Beispiel würden Kunden bei feuchtem Wetter regelmäßig keine Parkscheine erhalten.
1,6 Millionen Euro durch das oberirdische Parken
Dabei ist das oberirdische Parken für die Stadt Singen eine wichtige Einnahmequelle, wie Mobilitätsmanager Huber erklärte. 2024 habe die Stadt durch die Parkautomaten rund 1,6 Millionen Euro auf oberirdischen Parkplätzen eingenommen. 1,5 Millionen Euro davon stammen aus den Automaten, der Reste werde über das Handy-Parken per Smartphone eingenommen.
Künftig zählt das Kennzeichen
Jetzt sollen 50 neue Parkautomaten kommen, dafür hat sich der Ausschuss einstimmig ausgesprochen. Die Kosten für die Neuanschaffungen belaufen sich auf 400.000 Euro. Und sie bringen einige Neuerungen mit sich, wie Huber informierte. So soll es künftig möglich sein, ergänzend zum Handyparken und zur Münzzahlung auch mit Karte zu bezahlen.
Zudem sollen die neue Automaten laut Huber ein digitales Preisdisplay haben, um künftige preisliche Veränderungen schnell umsetzen zu können. Bislang müsse jeder Automat manuell geöffnet und das Preisschild mit einem Zeitaufwand von 15 bis 30 Minuten pro Automat ausgetauscht werden.
Und: „Künftig soll das Parkticket entfallen, das bedeutet Kunden geben ihr
Kennzeichen ein“, so Huber. Weiter sollen die Automaten – sollte dies finanziell darstellbar sein – wieder ans städtische Stromnetz angeschlossen werden, um vor allem in starkfrequentierten Innenstadtbereich einen störungsfreien Betrieb sicherzustellen. Bisher laufen viele Automaten über PV-Anlagen.
Aus dem Gremium gab es breite Zustimmung zu dem Vorhaben. Allerdings merkte Klaus Niederberger (CDU) an, dass vor allem ältere Menschen ein Problem mit einem ausschließlich digitalen Angebot hätten. Oberbürgermeister Bernd Häusler merkte allerdings an, dass die neuen Automaten die Zukunft wären. „Wir werden nicht für alle Leute immer und überall ein Rundum-Sorglos-Paket schnüren können“, betonte Häusler.