Lob und Anerkennung erhielt das Umweltzentrum Stockach anlässlich der Feier seines 30-jährigen Bestehens. Mitglieder des Fördervereins, Freunde und Förderer sowie Interessierte waren zur Geburtstagsfeier in die Adler Post eingeladen. Weiter konnte Karl-Hermann Rist, Vorsitzender des Fördervereins, Bürgermeister Rainer Stolz, die beiden Landtagsabgeordneten Dorothea Wehinger (Grüne) und Hans-Peter Storz (SPD), Vertreter des Landschaftserhaltungsverbandes, Mitglieder des Gemeinderats sowie Mitarbeiter der Stadtverwaltung begrüßen.
Die Vielfalt der Besucher erklärt, warum das Uhrwerk Umweltzentrum seit 30 Jahren so gewinnbringend für die Natur und die Bevölkerung der Stadt läuft. Hier greifen viele Rädchen ineinander: ehrenamtliches Engagement der Bürger, eine zielorientierte Leitung, die Unterstützung durch den Förderverein, den Gemeinderat und die Stadtverwaltung sowie eine gute Vernetzung zu Umweltverbänden.
Schätzung für die Arbeit
Den finanziellen und organisatorischen Rahmen für das Umweltzentrum biete die Stadt, erläuterte Bürgermeister Stolz: „Wir wissen die Arbeit des Umweltzentrums zu schätzen, denn die Stadtverwaltung kann allein diese Aufgaben nicht erfüllen.“ So gelinge es, dass die Themen Natur und Umwelt einen größeren Stellenwert in der Bevölkerung bekommen. Er wünsche sich, so Stolz, dass die Arbeit des Umweltzentrums auch in der Verwaltungsgemeinschaft verankert werden könne und somit auch von dieser Seite finanziell unterstützt werde.
„Eine Pionierleistung“ nannte Dorothea Wehinger die Gründung des Umweltzentrums vor 30 Jahren. Heute sei es ein unabhängiges Beratungs- und Dienstleistungszentrum. Mit seinen vielfältigen Projekten, die es mit ehrenamtlicher Unterstützung der Bürger umsetzen konnte, zum Beispiel das „Grüne Band Wahlwies“ und den Biotopverbund Offenland, habe es landesweit auf sich aufmerksam gemacht. Vor allem die Einbindung von Kindern und Jugendlichen lobte die Landtagsabgeordnete.

Wichtige Projekte über die Jahre
„Meilensteine und Höhepunkte“ der 30-jährigen UZ-Geschichte erläuterte Leiterin Sabrina Molkenthin in ihrem Vortrag. Sie begann mit der Gründung des Vereins 1992 in einem sehr vollen Saal im Hotel Fortuna. Trotz dieses großen Interesses hatte der damalige Bürgermeister Franz Ziwey, der ebenfalls anwesend war, der Einrichtung keine lange Lebenszeit prophezeit. Doch er hatte sich getäuscht. Fotos veranschaulichten die stete Entwicklung. Nach dem ersten Jahr, in dem das Umweltzentrum noch privat finanziert wurde, konnte es durch von Stadt und Land geförderte Projekte mehr und mehr auf solide finanzielle Füße gestellt werden.
Den Anfang machten die Quellerlebniswege, geboren aus dem Projekt „1000 Quellen der Aach“. Ein wichtiger Meilenstein aus jüngster Zeit ist die Aufnahme Stockachs als Modellkommune in das vom Land Baden-Württemberg geförderte Modellprojekt Biotopverbund Offenland. Im Jahr 2020 erhielt das Umweltzentrum den Landesnaturschutzpreis für das Projekt „Grünes Band Wahlwies“. In diesem Jahr gehört Stockach zu den drei Kommunen des Regierungsbezirks Freiburg im Nabu-Projekt „Natur nah dran“. Hierbei sollen bunte Staudenflächen und artenreiche Wildblumenwiesen in den Kommunen erblühen. Die Abfallberatung, die Betreuung des Wertstoffhofes sowie auch die Zusammenarbeit mit den Schulen werden durch die Stadt unterstützt.
Die Arbeit geht weiter
„Wir haben viel geschafft, doch es gibt noch Luft nach oben“, hatte Rist in seinen Begrüßungsworten das Fazit aus der 30-jährigen UZ-Geschichte gezogen. „Wir wollen eine Zukunft schaffen, in der der Mensch mit der Natur lebt und nicht gegen sie.“ Rist dankte Molkenthin, die seit fast 20 Jahren das Umweltzentrum leitet, für ihre unermüdliche Arbeit.
Jürgen Gromball moderierte das abwechslungsreiche Programm, das musikalisch ergänzt wurde mit Ragtime-Stücken, gespielt von Heidi Kletschke und Andreas Ernst sowie zwei Liedern, gesungen von Iris Wecke, die sich mit der Ukulele begleitete. In der Pause der Veranstaltung gab es bei Kaffee und Kuchen, Maibowle und Sekt angeregte Gespräche und herzliche Wiedersehen mit Weggefährten aus den zurückliegenden 30 Jahren.
Die Einrichtung
Das Umweltzentrum Stockach befindet sich in freier Trägerschaft seines Fördervereins. Es beschäftigt drei hauptamtlich Beschäftigte: Leiterin Sabrina Molkenthin und zwei FÖJ-ler. Im Vorstand des Fördervereins sind Karl-Hermann Rist, seine Stellvertreterin Alice Engelhardt und Kassier Philipp Aicheler.
Infos im Internet:
http://www.uz-stockach.de