Der Aachpark nimmt immer mehr Form an, die Umsetzung dauert aber mehrere Jahre. Stadt und Planungsbüro präsentierten das aktuelle Konzept bei einem Termin auf dem Areal, zu dem rund 50 Bürger kamen. Alle schauten sich gemeinsam vor Ort das weitläufige Gebiet zwischen Dillplatz und Osterholz an, um das es geht.
Johann Senner und Tim Kaysers von Planstatt Senner stellten gemeinsam mit Bürgermeister Rainer Stolz die Pläne vor und beantworteten die Fragen der Anwesenden. Stolz betonte: „Es ist ein laufender Prozess und noch nicht abgeschlossen.“ In den Bürger-Workshops seien zahlreiche Ideen zusammengekommen – mehr als realisierbar seien. Doch viele seien in das vorliegende Konzept eingeflossen.

Kleingärten bleiben, aber werden verändert
Zum Thema Kleingärten hatte Stolz eine gute Nachricht. Diese sollen nicht wegfallen, sondern lediglich neu angeordnet werden. Im Internet hatten zuvor schon Nachrichten über Kündigungen an die Kleingärtner die Runde gemacht. Auch Johann Senner sagte: „Wir wollen niemanden aus den Kleingärten werfen.“
Der weitere Zeitplan
Stolz erklärte, die Aachpark-Pläne werden nochmals in die Offenlage gehen und der Gemeinderat werde dann darüber entscheiden. Der ganze Prozess und die Umsetzung werde mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Es sei zum Beispiel auch noch eine wasserrechtliche Genehmigung notwendig. Stolz kündigte an, dass 2023 die ersten Schritte für den Aachpark umgesetzt werden könnten. In den Jahren 2024 und 2025 sollen dann weitere folgen. „Ich freue mich auf das Projekt, das mehr Qualität für unsere Stadt bringt“, sagte Stolz.
Drei Stationen beim Rundgang
Mehr als zwei Stunden ging die Gruppe das Areal ab. Dabei standen vor allem drei Stationen auf dem Plan, die im Vorfeld angekündigt gewesen waren: Der Spielplatz beim künftigen Aachsee, die zu renaturierende Fläche Sportfeld und der Platz für den Bikepark. Der Rundgang diente auch dazu, weitere Gedanken der Teilnehmer für die Planung aufzunehmen. Kaysers erklärte, es gehe beim Aachpark, der nach der dort fließenden Stockacher Aach benannt wird, um ein Miteinander von Pflanzen, Tieren und Menschen. Es sei versucht worden, Punkte wie den Fußweg in Richtung Oberstadt, eine Gastronomie beim künftigen Aachsee, ein Holzspielplatz für ältere Kinder und weitere Wege zu integrieren.
Lars Heinzl, der neue Leiter des Stadtbauamts, freut sich, dass er das Projekt Aachpark von Anfang an begleiten kann. Es habe Landesgartenschau-Charakter, verglich er. Bald solle es mit dem Bikepark losgehen, der zwischen dem bestehenden Parkplatz an der Landesstraße 194 und dem VfR-Gebäude liegen wird (siehe Grafik).
Hochwasserschutz und Klima sind ein großes Thema
Landschaftsarchitekt Johann Senner vom Planungsbüro Planstatt Senner umriss einige Eckpunkte. Die Stadt gehe einen ganz neuen Weg, sagte er. Der Aachpark beinhalte den Hochwasserschutz und mit den vielen Bäumen werde das Thema Klimaresilienz, also Widerstandsfähigkeit, gefördert. „Wir glauben, dass ein guter Masterplan entstanden ist.“
Der eingeplante Hundespielplatz war ein Punkt, der bei der Begehung Lob erhielt. Dort ist es laut Kaysers in einem eingezäunten Bereich möglich, Hunde frei laufen zu lassen, während im übrigens Aachpark Leinenpflicht gelten wird. Auch die Querung der Straße beim Seniorenheim am Kreisverkehr zum Aachpark sowie die generelle Anbindung kamen als Themen auf. Es gebe eine Engstelle bei den Sportfeldern, bei der das Ziel eine gemeinsame Optimierung sei, so Kaysers.
Auf SÜDKURIER-Nachfrage sprach er die Aspekte grünes Klassenzimmer für das nahegelegene Schulzentrum und eine Falkner-Voliere an. Er verwies auf das Vorhaben der Verwaltung, mithilfe eines Falkners Tauben in der Stadt zu vergrämen. Auf Rückfrage erklärte Rainer Stolz, es stehe noch kein genauer Platz für die Voliere fest. Falken einzusetzen, sei ein möglicher Weg, um das Taubenproblem in den Griff zu bekommen. Eine Voliere sei zum Schutz für die Greifvögel darin gedacht.
Was die Teilnehmer zur Veranstaltung und zum Aachpark sagen
Werner Gaiser war einer der Teilnehmer der Begehung. Er ist nicht nur CDU-Gemeinderat, sondern auch Anwohner beim künftigen Aachpark. Im Gespräch mit dem SÜDKURIER lobte er die informative Veranstaltung. „Es ist vor Ort immer anders, als wenn man nur auf die Pläne schaut.“ Mit dem Aachpark werde wunderbar die Natur in die Stadt integriert.
Im Hinblick auf das Thema Hochwasserschutz, Klima-Aspekte und einfach die Seele baumeln lassen können, werde das Nützliche mit dem Schönen verbunden. Er freue sich, dass etwas für den Klimaschutz getan werde: „Die Wasserflächen binden Wärme“, nannte er als Beispiel. Er habe es toll gefunden, dass alle Teilnehmer bis zum Ende der Runde dabeigeblieben seien.

Mehrere Vertreter der Bürgerstiftung waren ebenfalls beim Aachpark-Rundgang. Vorstandsmitglied Willi Zöller sagte auf Nachfrage, die Bürgerstiftung habe sich informieren wollen, da einzelne Bereiche des Parks finanziell gefördert werden sollen. Welche stehe noch nicht fest. „Wir finden, es ist ein ganz tolles, unterstützenswertes Projekt“, so Zöller, der die gute Vorbereitung der Stationen des Rundgangs mit Plänen an den Bauzäunen lobte. „Wir sind gespannt, wie der Aachpark wird.“