Endlich ist er da – der lang ersehnte Zuschussbescheid des Landes für den neuen Bettentrakt am Stockacher Krankenhaus. Und das nach einer satten Wartezeit von dreieinhalb Jahren. Ministerwechsel, Personalmangel bei prüfenden Behörden, Wartezeiten, bis wieder Geld im Fördertopf war, und noch weitere Formalitäten, bis dieses Geld endlich zur Verfügung gestellt wird – es war eine Geschichte der Verzögerungen und Zähigkeiten.

Nun ist das Geld also da. Ende gut, alles gut? So einfach ist es nicht. Denn was für viele Bereiche des Lebens gilt, trifft auch im Gesundheitswesen zu: Alles hängt irgendwie miteinander zusammen. Krankenhäuser stehen miteinander im Wettbewerb. In Stockach einen Schwerpunkt auf Gelenkchirurgie zu legen, hat sicherlich seinen Teil zur Sicherung des Standorts beigetragen. Und das Stockacher Krankenhaus nimmt für den medizinischen Bereich einen hohen Qualitätsstandard für sich in Anspruch.

Doch für den Patienten von heute gehört der Komfort im Zimmer zum Gesamtpaket, nach dem man den Ort für einen geplanten Eingriff auswählen kann. Und nicht zuletzt hat Geschäftsführer Michael Hanke selber darauf hingewiesen, dass es Wettbewerb auch um Privatpatienten gibt, deren Versicherungen deutlich spendabler als die gesetzlichen Kassen sind. Auch bei der Suche nach Personal ist ein attraktives Angebot für die Patienten ein Aktivposten, denn dieses dient letztlich der Standortsicherung. Und spielt in die Bemühungen hinein, das Krankenhaus für die Menschen in der Umgebung zu erhalten – ein Notfall kann jeden treffen. Auch angesichts einer alternden Gesellschaft ist ein Krankenhaus in der Nähe nur bedingt Luxus.

Die lange Wartezeit auf den Landeszuschuss hinterlässt da einen schalen Nachgeschmack. Hätte das Geld früher zur Verfügung gestanden, hätte man sich in Stockach schon früher für den Wettbewerb fitmachen können. Ganz abgesehen von steigenden Baukosten.