In diesen Tagen stehen viele, die zum Beispiel Grünschnitt entsorgen wollen, bei der USG Umwelt Service GmbH Stockach vor verschlossenen Toren: Der Entsorgungsbetrieb hat auf unbestimmte Zeit geschlossen, da ein Insolvenzverfahren läuft. Dies bestätigt Geschäftsführer Stefan Trummer auf SÜDKURIER-Nachfrage. Er habe erst gehofft, dass es nur eine Woche dauern würde, bis alles geklärt sei, aber momentan sei nicht klar, wann wieder für die Kunden geöffnet werden könne. Er betont aber: „Der Betrieb soll normal weitergehen.“ Das sei das Ziel.
Insolvenz wegen Zahlungsrückstand
Die USG habe einige schwierige Monate hinter sich, in denen der Umsatz eingebrochen sei, erklärt Trummer zu den Gründen für die Situation. Das Unternehmen sei deshalb in einen Zahlungsrückstand bei einer Hauptversicherung geraten. „Wir sind bemüht, so schnell wie möglich wieder zu öffnen“, sagt Trummer.
Auf der Internetseite der USG gibt es bisher noch keine Informationen zur Schließung und der Situation. Es hängen lediglich vor Ort Hinweisplakate mit der Aufschrift „USG vorübergehend geschlossen“ am Zufahrtstor, so dass es die sehen, die Müll abliefern wollen.
Unklar, was dies für die Stadt bedeutet
Stockachs Bürgermeister Rainer Stolz weiß über die Lage bei der USG Bescheid. Er antwortete auf Nachfrage: „Wir können im Moment noch nicht abschließend absehen, welche Auswirkungen dies für die Stadt hat. Wir sind allerdings dabei, uns ein Bild zu machen und entsprechend zu reagieren.“ Mehr könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Im Hinblick auf die Entsorgung von Grünschnitt verweist er darauf, dass nach dem gültigen Wertstoff-Kalender am 25. und 26. März die reguläre Grünschnittabfuhr geplant sei. „Daneben besteht die Gelegenheit sich im Bedarfsfalle bei anderen Abnehmern, zum Beispiel Reterra in Singen, zu entlasten“, ergänzt er. Sobald es eine tragfähige Alternative gebe, werde die Stadt dies mitteilen.
Bei der USG gab es bereits im Jahr 2019 Probleme, als das Regierungspräsidium Freiburg die vorübergehende Schließung angeordnet hatte, da sich mehr als die genehmigte Menge an Abfällen auf dem Gelände befunden hatte. Damals war mehrere Wochen lang geschlossen, bis ein entsprechender Abtransport stattfinden konnte und wieder geöffnet werden konnte.
Zur aktuellen Situation teilt Heike Spannagel, Pressesprecherin beim Regierungspräsidium, auf SÜDKURIER-Nachfrage mit: „Wir sind darüber informiert, dass für die USG Umwelt Service GmbH ein Antrag auf Insolvenzeröffnung gestellt wurde.“ Der Geschäftsbetrieb gehe zunächst weiter. „Das sehen wir im Hinblick auf die Funktion des Betriebs für die Abfallentsorgung in der Raumschaft positiv. Der Betrieb wird auch weiter von uns überwacht und muss sich an alle geltenden Vorgaben halten.“ Weiter teilt Heike Spannagel mit, dass nun das weitere Insolvenzverfahren abzuwarten sei.
