Als einer von acht Solisten (und vier Bands) hat der Stock­acher Schüler Mathis Schuller den Bundeswettbewerb 2020 der Berliner Festspiele in der Sparte Musik beim „Treffen junge Musik-Szene“ gewonnen.

Mit seinem selbst komponierten, getexteten, arrangierten und aufgenommenen Song „The First Time“ konnte Mathis die unabhängige Jury, bestehend aus Musikern und Komponisten, durch seinen Umgang mit der Sprache, dem künstlerischen Ausdruck und dem Thema überzeugen. Laut Presseinformation der Berliner Festspiele lag ein besonderes Augenmerk darauf, inwiefern die Songs eine Geschichte erzählen und wie sie musikalisch arrangiert und interpretiert werden.

Seit fünf Jahren eigene Songs

Seit zehn Jahren, so erzählt der 16-Jährige, spiele er Gitarre, schreibe seit fünf Jahren eigene – und seit einem Jahr gute – Songs. Klavier und Bass habe er sich selbst beigebracht, sagt er, er texte und produziere Songs, mit eigener Anlage, auf der man mehrere Tracks synchron aufnehmen könne.

Empfohlen wurde ihm der Wettbewerb der Berliner Festspiele schon 2017, nachdem er bei „Dein Song“ gewonnen hatte. Schon einmal habe er sich beworben, da habe es aber nicht geklappt – jetzt schon. Als Bewerbung musste er zwei Songs einreichen (mit Musikvideo) und eine Selbstdarstellung schreiben. Hierin erklärt er auch, warum er seine Texte in englischer Sprache verfasst.

Britpop-Bands als Vorbild

Mathis sagt hierzu: „Vielleicht habe ich keinen so großen Wortschatz und manche meiner Formulierungen mögen für den Einen oder Anderen komisch oder unverständlich sein. Wichtig ist aber für mich, dass ich weiß, was ich sagen will oder wann ich nichts sagen will. Das hört sich ein bisschen doof an, aber ich schreibe ja die meisten Songs über mich und demnach ja auch vor allem für mich.“ Einige seiner Songs hat Mathis in seinem Youtube-Kanal hochgeladen.

Ein gewisser Einfluss komme sicherlich auch von der Musik, die er selbst gerne höre: Britpop-Bands wie Coldplay, Travis – und andere Singer/Songwriter, deren Spuren er folge. Allerdings versuche er, musikalisch breit aufgestellt zu sein und sich nicht auf ein bestimmtes Genre festzulegen.

Treffen in Berlin nicht möglich

Mathis freut sich gemeinsam mit seiner Familie sehr über den Gewinn: „Es bedeutet eine Art Anerkennung und Bestätigung, dass andere Leute gut finden, was man macht.“

Aber natürlich finde er es schade, dass der Preis wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr anders aussehe als sonst: Eigentlich sei der Preis nämlich das Treffen der Gewinner und der Jury-Mitglieder in Berlin, wobei Workshops und Konzerte durchgeführt würden. Stattdessen findet das Treffen nun als Online-Veranstaltung mit digitalen Einzel-Coachings und einem Wohnzimmerkonzert statt.

Auch beim „Song Slam“ in Ravensburg

Musikalische Zukunftspläne gebe es derzeit noch keine konkreten, zumal es die Musikszene auch derzeit, in der Corona-Krise, ziemlich schwer habe. Er könne es sich jedoch nicht vorstellen, beruflich irgendetwas zu machen, was nicht mit Musik zu tun habe.

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Immerhin konnte der Stockacher im Oktober dieses Jahres noch am „Song Slam“ in der Zehntscheuer in Ravensburg teilnehmen. In seiner Bewerbung gab es die Frage, was er in zehn Jahren gerne in der Zeitung lesen würde. Mathis Schuller antwortete: „Musiker können jetzt wieder Geld verdienen, indem sie Alben verkaufen.“