Die Sanierungsarbeiten im Freibad in Stockach schreiten weiter voran: Nachdem es einen neuen Schwallwasserbehälter gibt, werden nun die neuen Anschlussleitungen von diesem Behälter zur Technik und zum Schwimmbecken verlegt. In seiner jüngsten Sitzung stimmte der Gemeinderat der Vergabe der Arbeiten an die Firma Villieber aus Owingen für rund 198.000 Euro zu. Die Mittel sind laut der Sitzungsvorlage im Haushalt der Stadt und der Stadtwerke eingeplant.
Erdarbeiten laufen bereits
Wie Willi Schirmeister, Leiter des Stadtbauamts, auf Nachfrage erklärt, laufen die entsprechenden Erdarbeiten bereits. „Wir legen jetzt alle Leitungen frei“, sagt er. Denn schließlich müssten die neuen Leitungen an die bestehenden angeschlossen werden. Und die Arbeit ist mühsam: „Wir müssen fast alles von Hand machen, weil da so viele Leitungen sind, dass man da mit einem Bagger gar nicht arbeiten kann, ohne diese zu beschädigen“, so Schirmeister. In der Sitzungsvorlage des Gemeinderats heißt es, dass sonst nur kleines Gerät zum Einsatz kommen könne.
Vor dem Sommer werde man womöglich auch noch die Absorberanlage, in der Wasser von der Sonne erhitzt wird, erneuern können. Sicher ist das allerdings laut Willi Schirmeister noch nicht. Fest steht für den Leiter des Stadtbauamts aber schon: „Wir werden sicherlich die großen Arbeiten, die am Becken nötig sind, vor dem Sommer nicht machen.“ Geplant sei, die Becken mit Edelstahl auszukleiden. Doch das müsse nun bis zum Herbst warten.
Grund für die Verzögerung seien zum einen Lieferschwierigkeiten und Kurzarbeit, zum anderen aber auch, dass noch nicht für alle Arbeiten die Freigabe vom Bund erfolgt sei. Ohne diese könne keine Ausschreibung der Arbeiten erfolgen. Die Witterungsbedingungen im Januar und Februar, die etwa die Baustelle am Stockacher Krankenhaus ausgebremst haben, hätten dagegen keine Rolle gespielt, so Schirmeister.
Trotz der Verzögerungen wäre es aber machbar, das Freibad ab Mai für Badegäste öffnen, wenn die Corona-Situation das dann zulässt, wie Willi Schirmeister berichtet: „Wir wollen schon schauen, dass man aufmachen kann.“ Die Bereiche, an denen der Boden durch die Baustelle derzeit aufgerissen sei, wolle man dafür dann provisorisch abdecken und absperren. Nach der Saison im Herbst sollen diese Maßnahmen dann rückgängig gemacht und die Arbeiten fortgesetzt werden, so Schirmeister.
Hallenbad macht in der aktuellen Saison nicht mehr auf
Aber nicht nur im Freibad laufen Sanierungsarbeiten. Auch das Stockacher Hallenbad wird überarbeitet. Öffnen kann das Bad aufgrund der Corona-Verordnungen derzeit ohnehin nicht. Aber selbst wenn Badegästen oder Schülern für den Schwimmunterricht der Zutritt erlaubt werden würde, würde eine Öffnung in der aktuellen Saison nicht mehr erfolgen. Das erläutert Steffanie Hornstein, Pressesprecherin der Stadtwerke Stockach.

So laufen zum einen bereits die Planungsarbeiten für die Sanierung, zum anderen seien die Kosten für eine Inbetriebnahme sehr hoch „und stehen für die verbleibenden Wochen in keinem Verhältnis.“ Auch Stadtwerke-Geschäftsführer Jürgen Fürst betont: „Wir sind uns der Dringlichkeit des Schwimmunterrichtes bewusst, jedoch stellt sich aufgrund der Corona-Pandemie und paralleler Sanierungspläne keine Alternative.“ Man wünsche sich aber natürlich dennoch, dass hoffentlich bald wieder Normalität einkehre, die Bäder wieder wie gewohnt öffnen können und viele Kinder schwimmen lernen können.
Öffnung im Herbst, wenn Corona es zulässt
Laut Steffanie Hornstein sind die Stadtwerke aber optimistisch und man gehe davon aus, das Hallenbad im Herbst wieder öffnen zu können – abhängig sei das aber von den Inzidenzzahlen und der Corona-Verordnung. Die Sanierungsarbeiten würden so geplant werden, dass es möglichst keine Überschneidungen mit der Hallenbad-Saison gebe.
Was genau das bedeutet, erklärt Stadtbauamt-Leiter Willi Schirmeister: So solle wahrscheinlich schon in Kürze ein Gerüst im Hallenbad aufgestellt werden. Im Anschluss sollen, sobald eine Ausschreibung stattgefunden habe, die abgehängte Decke entfernt und zur Schalldämmung an einigen Stellen Segel aufgehängt werden. Der Rest der Decke werde dann dunkel gespritzt. Außerdem sollen die Glasfassade des Hallenbads erneuert und ein Aufzug eingebaut werden, damit Menschen mit Behinderung auch problemlos zu den Umkleidekabinen gelangen können. Und ebenso wie im Freibad solle das Schwimmbecken mit Edelstahl ausgekleidet werden. Damit habe man Zeit bis Herbst – sollte dann die Saison wieder beginnen dürfen. „Wenn wir nicht alles hinkriegen, machen wir einen Sprung in die nächste Saison“, so Schirmeister. Die Bauarbeiten würden dann pausieren, bis das Bad nach der Saison wieder schließt.