„Espasingen hat einen Bahnhof. Das Problem ist nur, dass dort seit 40 Jahren kein Zug mehr hält“, erläuterte Rainer Straub, stellvertretender Vorsitzender des örtlichen Musikvereins, den Hintergrund zum Thema des Musikerballs „Bahnhof Espasingen – das Tor zur Welt“.
Streckenposten, Leute von der Bahnhofsmission, erstaunlich viele Putzfrauen, Pharaonen und zwischen allerlei Reisenden eine Biene nebst einigen Clowns passierten die Schranke am Eingang des später rappelvollen Messmer-Hauses, wo als rußgeschwärzte Dampflock-Anheizer die legendären Espasinger „Seetal-Musikanten“ einen thematisch super lustig inszenierten Musikerball gestalteten.
Gassenhauer wie „Sexbomb“, „Schatzi, schenk mir ein Foto“ und „Bella ciao„ bildeten den musikalischen Hintergrund, zu dem geschunkelt, mitgesungen und geklatscht wurde.

Zwischen Sketchen, Tänzen und Gesängen rund ums Thema amüsierten Filmaufnahmen, gedreht vor Ort am Espasinger Bahnhof im Dornröschenschlaf. Dirigent Jürgen Grabowski parodierte köstlich überzogen den Espasinger Ortsvorsteher Andreas Bernhard, der seinerseits im Publikum als Leichtmatrose anzutreffen war.

Tränen gelacht wurden bei der Filmsequenz zur geplanten Wiedereröffnungs-Feier des Espasinger Bahnhofs: In Erwartung des Ministerpräsidenten spielte die Musikkapelle den Badner Marsch und die Dorfbewohner schwenkten Fähnchen. Als der Zug dann doch einfach wieder durchraste, kreischten die rund 150 Gäste amüsiert auf.

Als Stewardessen-Trio führten Jessika Reuthebuch sowie Julia und Petra Kuppel heiter durch den ereignisreichen Themen-Abend.
Etliche der aktiven Musiker-Mädels, die sich auf der Bühne Pfiffe der Begeisterung und Zugaberufe ertanzten, waren auch als wirtende Kellnerinnen unterwegs, während ihre männlichen Blasmusik-Kollegen in der Küche schufteten.
Mit lustigem Sketch ohne Worte zündete ein Mädels-Duo genauso Lachsalven wie der an der Bahnhofs-Hotline verzweifelnde Espasinger Passagier.