Traurig dreinblickende Gesichter sind am Abend des Aschermittwochs auf den Stockacher Straßen zu sehen gewesen, denn da wurde die 674. Fasnet nach Hans Kouny zu Grabe getragen. Anschließend ging es bei der Hauptversammlung des Hans-Kouny-Vereins im Narrenstüble des Bürgerhaus Adler Post nicht nur um einen Rückblick, sondern schon um einen Ausblick auf kommende Projekte. Denn es sind nur noch 341 Tage bis zum Schmotzigen Dunschtig am 12. Februar 2026.

Der Verein zählt 650 Mitglieder und sein Zweck ist, die Narren in der Ausführung der Fasnet finanziell zu unterstützen. Der Förderverein beteiligt sich beispielsweise an den Kosten für das Häs der Gliederungen und bezahlt die Gagen der Musikkapellen. Zu der jährlichen Hauptversammlung sind Vertreterinnen und Vertreter aller fünf Gliederungen des Stockacher Narrengerichts erschienen.

59 Tage Fasnet: ein voller Erfolg

Narrenrichter Jürgen Koterzyna blickt zufrieden auf die diesjährige Fasnet zurück. 59 Tage lang herrschte närrischer Ausnahmezustand in Stockach. Insgesamt wurden drei Narrentreffen in Engen, Rothenburg und Mühlingen besucht. Man veranstaltete vier eigene Umzüge und acht Saalveranstaltungen, außerdem wurden drei Bunte Abende und vier Kinderbälle gefeiert.

Auch die freie Fasnet, „das Schnurren„, sei äußerst erfolgreich verlaufen, erläutert Koterzyna. Man komme auf eine Anzahl von 43 Schnurrgruppen mit insgesamt 220 Schnurrern, die erfolgreich in Stockach bewirtet worden sind.

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Das waren die Themen der Hauptversammlung

Im Rahmen der Versammlung wurde Jochen Sigg einstimmig zum neuen Kassierer gewählt, und im Hinblick auf die Worte Klöckners, die das Narrengericht während der Verhandlung am Schmotzigen Dunschtig für die fehlende Frauenquote bei den Gerichtsnarren heftig kritisierte, übernimmt Julia Reiser ab sofort die Rolle der zweiten Kassenprüfung. Auch sie wurde einstimmig gewählt. Unterstützung erhält sie von German Häusler, der ebenfalls als Kassenprüfer gewählt wurde.

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Finanziell zeigte man sich zufrieden und konnte im Vergleich vom Vorjahr ein leichtes Plus der Einnahmen verbuchen, die sich vor allem aus Vereinsbeiträgen und Spenden zusammensetzen. Neben den Gagen der Musiker und den Buskosten beteiligte man sich außerdem an der Renovierung des Narrenstübles und dem Unterhalt des Hans-Kouny-Hauses. Ein großer Posten sei die Hans-Kouny-Post, die jährlich erscheint und an alle Mitglieder verschickt wird, heißt es rückblickend aus Sicht des Kassiers.

Narrenrichter zeigt sich beeindruckt von der Beklagten

Auch der Schmotzige Dunschtig sei ein voller Erfolg gewesen, so Koterzyna, der sich auch im Rückblick sehr beeindruckt zeigte von der Beklagten. „Wir hatten Angst, dass es gleich kippt“, erzählt Koterzyna über die Stimmung in der Jahnhalle, als die Beklagte Julia Klöckner zu ihren rhetorischen Fausthieben ausholte.

Insgesamt, so fasst er zusammen, hatte man „ein wunderbares Narrebommsetze mit fantastischer Beklagten, neuem Kläger und neuem Fürsprech“. Auch das Wetter habe mitgespielt: Pünktlich zum Narrebommsetze sei die Sonne herausgekommen.

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Nächstes Jahr ist großes Narrentreffen

Allen Beteiligten und der Stadt Stockach wurde mehrfach der Dank für die erfolgreiche Fasnet ausgesprochen. Von den neuen Maßnahmen zur Sicherheit während der Feierlichkeiten, den Straßensperren, hieß es, dass sie zur neuen Tradition werden würden. „Wir sind froh und dankbar für eine freudvolle, feierliche und friedliche Fasnet“, fasst Koterzyna zusammen. Im nächsten Jahr freue man sich auf 43 Tage Fasnet und das große Narrentreffen, das im kommenden Jahr in Stockach stattfinden wird.